Am 27.09.2012 meldete die Stadt Rottweil, dass sich die ACTIV Group gegen zwei Mitbewerber durchgesetzt hat. Sie baut 3000 qm Fläche für Einzelhandelsgeschäfte, 900 qm Büro und 250 Parkplätze davon 40 oberirdisch.
Es gibt eine dreiteilige Baugliederung mit Innenho.. Jetzt wird aus wirtschaftlichen Gründen ein Stockwerk mehr gebaut und es sind nur noch 97 Parkplätze insgesamt. Man fragt sich, wie viel Rendite muss herausspringen? Die Zahlen werden vom Investor nicht bekannt gegeben. Der Gemeinderat fordert diese auch nicht ein.
Bekommen wir in Rottweil nur noch gigantische Bauwerke wie in der Schrambergerstraße. Man erinnere sich an den filigranen Vorgängerbau mit Erker. Regiert in Rottweil nur noch das Kapital, müssen wir hinnehmen, das ein Rosswasenweg auf einmal doch bebaut und befahren werden darf, obwohl dies ein herrlicher Fußweg zur Innenstadt ist. Das ein Weiher Weg geschlossen wird wegen einem Anlieger? Jetzt ein Stockwerk mehr, damit es noch mehr Gewinn bringt.
In der Schweiz muss, bevor der Bauantrag entschieden wird, die Höhe mit Stangen angezeigt werden. Es wäre für manchen Gemeinderat sinnvoll zu sehen, wie hoch 14 m sind und wie das Pflegeheim dahinter verschwindet.
Wie werden die Lastwagen weiter fahren? Wo können sie umkehren? Die enge Schlachthausstraße für den Gegenverkehr zu öffnen allein wird nicht ausreichen.
Jetzt wird ein Bebauungsplan aufgestellt, bis er projektbezogen passt.
Jeder Hausbesitzer in der Innenstadt hat Auflagen, wie sein Gebäude zu richten ist, da spielen wirtschaftliches Denken keine Rolle. Hier kann keine Rendite erzielt werden. Da ist es doch am Besten, die Gebäude werden solange nicht saniert, bis sie abgerissen werden dürfen. Dann wird aus wirtschaftlichen Gründen beim Neubau einfach noch ein Stockwerk mehr genehmigt.
Als Eigentümerin des denkmalgeschützen Gebäudes in der Nachbarschaft musste ich unter anderen Auflagen die, zu dem neuzubauenden Gebäude liegenden, Loggiafenstern nach denkmalschutzrechtlichen Auflagen erhalten. Diese Maßnahme allein kostete beim günstigsten Anbieter über 10.000 € mehr. Es ist wie ein Schlag ins Gesicht, wenn nun diese Fenster hinter diesem „Monstergebäude“ gar nicht mehr wahrgenommen werden und das gesamte sanierte Gebäude dahinter verschwindet.
Was wurde jetzt bereits zugesagt, damit das Grundstück vom Investor gekauft wurde? Werden wir Privatpersonen, die mit viel Herzblut ein altes Haus sanieren, in Rottweil vor den Kopf gestoßen und die Verlierer sein?
Andrea Busch, Rottweil