Leserbrief zum Artikel “Bündnis macht mobil gegen AfD-Veranstaltung mit Höcke”
Ja, da sind wir wieder beisammen, wir, die Guten gegen die Bösen. Wie leicht läuft es offenbar, einig zu werden, wenn es um die gegenseitige Bestätigung geht und die Abgrenzung gegen den als unmöglich gekennzeichneten Gegner, der sich erdreistet, in Rottweil eine Veranstaltung abzuhalten. Die in Rottweil personell wenig präsente AfD.
Eine Kundgebung wird feldmarschmäßig vorbereitet mit Aufstellungsräumen, Ordnern (ich bin vielleicht einer von ihnen), evtl. ein Lazarettwagen (!). Und was werden wir zu hören bekommen? Lob des Asylgeschwurbels der Innenministerin Nancy Faeser? Hinweise auf Friedrich Merz’ Ode auf die uniformierte Polizistin, die über übergriffige Flüchtlinge im Bus ‘brillant’ daheredete oder die Verteidigung unserer Polizei gegen vorgeworfene Rechtstendenzen?
Oder gar über die wertegeleitete feministische Außenpolitik von Annalena Baerbock? Alles Meinungen und Erscheinungen, die in ‘der Mitte unserer Gesellschaft’ geteilt werden? In jedem Fall erinnern wir uns an Gustav Heinemann, der mit scharfem Blick erkannte, dass drei Finger auf uns selbst verweisen, wenn wir den Zeigefinger gegen andere ausstrecken.
Bernhard Pahlmann, Rottweil