(Meinung). Eine Antwort auf den Leserbrief „Bürokratie oder Zukunft„, der sich mit der Oberbürgermeisterwahl in Rottweil beschäftigt.
Mit welcher Motivation meldet sich ein seit Jahren nicht mehr in Rottweil lebender amtierender Präsident des Arbeitgeberverbandes Pflege, drei Tage vor der entscheidenden OB-Wahl in Rottweil, zu Wort?
Thomas Greiner vertritt die Meinung, dass Bürgermeister Dr. Christian Ruf die Elternbeiträge für Kindergrippe und Ganztagsbetreuung mit bis zu 714 Euro pro Monat zu verantworten habe und die zu rund 80 Prozent junge weibliche Pflegefachkraft mit vielleicht 1800 Euro Monatseinkommen dies nicht allein aufbringen könne.
Die Festsetzung und damit auch die Erhöhung der Kindergartenbeitrag wird im Gemeinderat beschlossen und nicht vom Bürgermeister festgelegt. Bei der individuellen Bemessung des Beitrages, werden soziale Aspekte mit berücksichtigt.
Einem Mann in Greiners Position auf Bundesebene sollten die Sachzwänge einer Kommune, wie die stetig steigende Kostenentwicklung insbesondere bei den Personalkosten, umfassend bekannt sein. Die dürftige Bezahlung in den sozialen Berufen, zu denen nicht nur Altenpflegerinnen und Krankenschwestern, sondern auch Erzieherinnen und Erzieher gehören, ist ein seit Jahrzehnten bekanntes bundesweites Problem.
Als Präsident des Arbeitgeberverbandes Pflege kann man sich doch für das Ziel einer angemessenen Bezahlung der Pflegefachkräfte einsetzen, damit die Pflegefachkräfte die notwendigen Elternbeiträge für die Kinderbetreuung selbst aufbringen können. Dadurch ist dann auch die adäquate Entlohnung der Erzieherinnen und Erzieher in den städtischen Kindergärten sichergestellt.
Dr. Thomas Pahl, Rottweil
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