Eigentlich hätte klar werden können, dass hier keine echten Polizisten agieren, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Tuttlingen in seinem Bericht. Und doch ist wieder ein Ehepaar auf einen Betrüger hereingefallen. Es passierte diesmal in Wellendingen.
Über einen Zeitraum von mehreren Tagen gelang es bislang unbekannten Betrügern dort, einem Rentnerehepaar einen fünfstelligen Eurobetrag abzuknüpfen. Das schafften sie laut (echter) Polizei, indem sie sich telefonisch als Polizeibeamte ausgaben und unter einem Vorwand ihre Opfer zu zwei Zahlungen bewegen konnten.
Die Täter gingen dabei äußerst dreist vor und vereinbarten mit den Geschädigten unmittelbar vor der zweiten Geldabholung sogar einen Termin bei der „realen“ Polizei in Rottweil zur Rückgabe des ausbezahlten Geldes. Als das Opfer den Termin am Samstag schließlich wahrnahm und bei der Polizei in Rottweil erschien, flog die raffinierte Betrügerei auf, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Tuttlingen.
Er schildert den Fall: Die erste Geldabholung erfolgte am Samstag, 7. September 2019, um 21 Uhr, die zweite am Samstag, 13. September, gegen 21.30 Uhr. Der Täter wird als etwa 35 Jahre alt, untersetzt, ungefähr 170 cm groß, mit braunen Haaren beschrieben. Der Mann sprach Deutsch mit Akzent und hatte ein südländisches Aussehen.
Bei der zweiten Abholung trug er einen weißen Kapuzenpulli mit einer quer verlaufenden dunklen Aufschrift im Brustbereich.
Hinweise zu verdächtigen Personen oder Wahrnehmungen erbittt die Polizei Rottweil, Tel. 0741/477-0.
Die Polizei rät dringend, bei derartigen Anrufen äußerst kritisch zu sein. „Die Masche, dass sich Betrüger als Polizeibeamter ausgeben, um bei älteren Leuten Geld zu ergaunern, ist seit Jahren gang und gäbe“, so der Polizeisprecher. Eines sollte demnach auf keinen Fall getan werden, nämlich Geld an fremde Leute auszuzahlen. „Kein Polizeibeamter wird jemals Bargeld abholen. In solchen Fällen kann es sich nur um Betrüger handeln.“