Nachdem im Februar die neuen Bodycam-Systeme für die Landespolizei Baden-Württemberg offiziell vorgestellt wurden, sind sie nun ab dem morgigen Mittwoch auch in den Landkreisen Rottweil, Tuttlingen, Schwarzwald-Baar, Zollernalb und Freudenstadt im Einsatz. Insgesamt 92 der „Schulterkameras“ des Herstellers Axon wurden in den letzten Wochen an die Polizeireviere im Präsidiumsbereich Tuttlingen ausgeliefert.
„Mithilfe des Einsatzmittels „Bodycam“ treten wir der Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte entgegen“, sagt Polizeipräsident Gerhard Regele. Diese bewegt sich laut Polizei in Baden-Württemberg seit Jahren auf einem hohen Niveau. So haben die Fallzahlen laut landesweiter Statistik im Jahr 2018 mit 4767 Fällen einen neuen Höchststand erreicht. Im Bereich des Polizeipräsidiums Tuttlingen wurden im letzten Jahr 181 Gewalttaten gegen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte verzeichnet, bei denen sich in 103 Fällen Beamte verletzten. Mit der Einführung der Kamera wird ein deutliches Signal gegen Gewalt und Respektlosigkeit gegenüber Einsatzkräften gesetzt.
Der flächendeckenden Einführung der Kameras im Land vorausgegangen war eine Erprobungsphase in den Polizeipräsidien Freiburg, Mannheim und Stuttgart. Schon dort haben sich spürbar präventive Effekte eingestellt. Sehr häufig habe sich durch die Kamera bereits im Vorfeld einer dauerhaften Aufzeichnung eine deeskalierende Wirkung erzielen lassen, argumentiert die Polizei.
„Bereits die Testphase hat gezeigt, dass die Kamera ein probates Mittel ist, um Angriffe auf Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte zu reduzieren“, so Polizeipräsident Regele. „Über diesen präventiven Charakter hinaus kann die Kamera auch als Beweismittel in ein Straf- oder Beschwerdeverfahren eingebracht werden und damit zu einer objektiven Aufklärung beitragen.“