Durch den nach wie vor anhaltenden Schneefall im gesamten Gebiet des Polizeipräsidiums Konstanz mit den vier Landkreisen Konstanz, Tuttlingen, Rottweil und dem Schwarzwald-Baar-Kreis bestehen auch am heutigen Freitag weiterhin teils erhebliche Verkehrsbehinderungen. Polizei, Räum- und Abschleppdienste sind im Dauereinsatz, zudem auch Rettungsdienste sowie Feuerwehr und THW.
Alleine von Donnerstagabend bis etwa Mitternacht musste die Polizei im Zuständigkeitsgebiet des Polizeipräsidiums Konstanz zu mehr als 50 witterungsbedingten Einsätzen ausrücken, heißt es in einem Lagebericht des Präsidiums. Darunter seien Verkehrsbehinderungen und Unfallaufnahmen gewesen. Dabei seien Kleinsteinsätze, wie das Wegrutschen in den Graben oder das Liegenbleiben verschiedener Fahrzeuge, gar nicht mitgezählt worden.
„Seit gestern Morgen gab es im gesamten Landkreis um die 80 alarmierten Einsätze für die Feuerwehren, während dieser Einsätze wurde die Feuerwehren über Funk teils zu weiteren Folgeeinsätzen alarmiert“, berichtet Kreis-Feuerwehrsprecher Sven Haberer. Es habe sich weitestgehend um Kleineinsätze der Kategorie H1 gehandelt. „Dabei galt es, umgefallene Bäume und Sträucher zu beseitigen. Aktuell befinden sich auch mehrere Feuerwehren im Einsatz“, so Haberer.
Im Zeitraum von Donnerstagmorgen, 5.30 Uhr, bis Freitagmorgen, 3 Uhr, wurden im Bereich des Konstanzer Polizeipräsidiums insgesamt 119 Unfälle im Zusammenhang mit den vorherrschenden Witterungsbedingungen polizeilich aufgenommen. Vorwiegend handelte es sich um Unfälle mit Blech- und sonstigen Sachschäden. In einigen wenigen Fällen waren leichte Verletzungen bei den Unfallbeteiligten zu beklagen.
Schwerpunkt bildete die gesamte A81, von der Anschlussstelle Rottenburg am Neckar bis zum Autobahnkreuz Hegau im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums Konstanz. Insbesondere im Bereich Empfingen, Oberndorf am Neckar, Rottweil, Tuningen und Geisingen waren besondere Maßnahmen erforderlich, wie beispielsweise entgegengesetztes Auffahren der Räumfahrzeuge zur Bewerkstelligung des Räumens der Autobahn, um wieder einigermaßen einen Verkehrsfluss zu ermöglichen. Fahrzeuge und deren Insassen „steckten“ teilweise mehrere Stunden im Verkehr fest. Hier wurde die Verkehrspolizei Zimmern ob Rottweil und die Autobahnmeisterei Rottweil durch das THW tatkräftig unterstützt.
Derzeit stehen jeweils an die einhundert Lastwagen in beiden Fahrtrichtungen aufgrund der extrem winterlichen Straßenverhältnisse auf der Bundesstraße 314 zwischen Stühlingen im Kreis Waldshut-Tiengen und dem „Randen“ im Schwarzwald-Baar-Kreis. Lastwagen, die nicht mit Schneeketten und/oder mit schlechter Bereifung ausgestattet sind, blieben stehen und blockierten die Fahrbahn, sodass dann auch andere Lastwagen nicht mehr weiterkamen und auch die eingesetzten Räumdienste behindert wurden. Viele der schon in den Abendstunden steckengebliebenen Lastwagenfahrer mussten in ihren Fahrzeugen übernachten.
Auch jetzt, schon seit den frühen Morgenstunden des Freitags, sind Polizei, Räum- und Abschleppdienste wieder bei vielen Verkehrsbehinderungen und schon den ersten Unfällen eingesetzt. So ereigneten sich auf der B 14 / B 311 bei Emmingen-Liptingen im Landkreis Tuttlingen, auf der B 294 / B 500 bei Schiltach im Landkreis Rottweil, in der Mönchweiler Straße in Königsfeld im Schwarzwald sowie auf der B 33 beim Verkehrsknoten Allensbach im Landkreis Konstanz, bereits mehrere Verkehrsunfälle, nur um einige zu nennen. Eingegangene Meldungen zu Verkehrsbehinderungen auf fast allen Strecken, seien es Bundes-, Landes- oder Kreisstraßen im Bereich des Polizeipräsidiums Konstanz beschäftigen derzeit Polizei und Räumdienste.
Alle Verkehrsteilnehmer werden von der Polizei auch heute wieder um eine vorsichtige, defensive und den witterungsbedingten Verhältnissen angepasste Fahrweise, aber auch um ein hohes Maß an Geduld gebeten. Weder Räumdienste noch die Polizei oder die Rettungsdienste können zeitgleich überall sein und benötigen für die Fahrt zu den gemeldeten Einsätzen aufgrund der extremen Witterungsbedingungen ebenfalls erheblich mehr Zeit.