90 Beschäftigte aus allen Bereichen und mehr als 30 Standorten folgten der Einladung der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn, den Hauptsitz ihres Arbeitgebers im Schwarzwald kennen zu lernen. Sie alle waren im Verlauf des vergangenen Jahres eingestellt worden. Über die Veranstaltung berichtet die Stiftung weiter:
Sie sind Sonderpädagogen, Altenpfleger, Hauswirtschaftskräfte oder Betreuer in den stiftungseigenen Jugendhilfen und Schulen. Zum zentralen Einführungstag, den die Stiftung zweimal jährlich veranstaltet, kamen die Teilnehmer aus Baindt bei Ravensburg, aus Spaichingen, Rottweil oder Tübingen, um den Stammsitz und die Wurzeln ihres Arbeitgebers kennen zu lernen. Stefan Guhl, designierter Vorstand der Stiftung, nutzte die Gelegenheit, die neuen Mitarbeiter persönlich kennen zu lernen.
In seiner Begrüßungsansprache machte er deutlich, welch‘ große Bedeutung die Lehre des Heiligen Franziskus für das Sozialunternehmen hat: Er beschrieb sein tägliches Ringen und seine immer neuen Versuche zu ergründen, was franziskanisch heiße. Klar sei: „Die Stiftung ist ein Unternehmen, das sich für Menschen einsetzt, Arbeitenden wie Betreuten gleichermaßen sollen Perspektiven geboten werden.“
Ganz im Geist des Heiligen von Assisi, „für den jedes Geschöpf etwas galt“. In diesem Sinne freue er sich über jeden Einzelnen, der bei der Stiftung arbeite und neuen Schwung mitbringe. „Wir brauchen engagierte und kritikfähige Mitarbeiter, weil unsere Arbeit sehr anspruchsvoll ist.“ Mit diesen Worten ermutigte er die Frauen und Männer im Refektorium des Klosters, in ihren jeweiligen Tätigkeitsbereichen Eigeninitiative zu zeigen.
Guhl beschrieb den Werdegang des Klosters seit seiner Gründung 1857 durch Vikar David Fuchs, der sich verwaister Kinder annahm und mit der bald gegründeten Schwesterngemeinschaft den Fokus auf die Erziehung von Kindern mit Seh- und Hörschwierigkeiten richtete. Seitdem das Vermögen der franziskanischen Ordensgemeinschaft 1993 an die Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn überging, hat sich deren Tätigkeitsfeld stark erweitert.
30 Standorte im Südwesten
Die momentan 2300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten an inzwischen über 30 Standorten im Südwesten Baden-Württembergs in der Alten-, Behinderten- und Jugendhilfe, 600 alleine in der Verwaltung in Heiligenbronn.
Die christlichen Grundlagen der Unternehmensführung und der Geist des Heiligen Franziskus wurden den Mitarbeitern im Verlauf des Tages immer wieder verdeutlicht. Gemeinsam mit Stiftungsbewohnern und zahlreichen Mitarbeitern feierten sie in der Kirche den Franziskus-Gottesdienst. Bei Führungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten lernten sie neben dem Gelände mit Kirche, Quelle, Schulen, Werkstätten und Klostergebäuden die Korbflechterei und Bürstenmacherei, die Landwirtschaft oder die Berufsschule der Stiftung näher kennen.

In den Pausen ließ sich alleine oder mit Kollegen aus anderen Standorten auf eigenen Faust das Gelände erkunden, in stiftungseigenen Läden einkaufen oder sich bei Kaffee und Kuchen über berufliche Erfahrungen austauschen – Möglichkeiten, die alle rege nutzten, bevor sie am Spätnachmittag mit reichlich neuen Eindrücken von der Unternehmensphilosophie der Stiftung die Heimreise antraten.