Rudolf Wuhrer bleibt Bürgermeister von Denkingen. Der gebürtige Rottweiler erhielt bei der Wiederholungswahl am Nikolaustag 53,62 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen, absolut 763. Die Wahlbeteiligung betrug 72,3 Prozent.
Gegenkandidatin Manuela Raichle erhielt 658 Stimmen, was einem Anteil von 46,24 Prozent entspricht.
Es war bereits die zweite Bürgermeisterwahl in Denkingen innerhalb von sechs Monaten. Am 28. Juni war Wuhrer, der seit 32 Jahren im Amt ist, mit einer ähnlich knappen Mehrheit wiedergewählt worden. Weil aber Gemeindebedienstete sich in seinem Wahlprospekt für Wuhrer ausgesprochen hatten, sah das Landratsamt einen Verstoß gegen die Neutralitätspflicht und erklärte die Wahl nach einem Einspruch von mehreren Denkingern für ungültig.
So musste diese Wahl wiederholt werden – und zwar mit den selben Kandidaten und den selben Wählern. Wer zwischen dem 29. Juni und dem 6. Dezember 16 wurde und somit normalerweise hätte wählen dürfen, blieb diesmal von der Wahl ausgeschlossen.
Wuhrer hat nun eine Woche Zeit, um zu erklären, ob er das Amt annimmt. Er bat die zahlreichen Zuhörer hinter dem Rathaus um Verständnis, dass er darüber erst mal schlafen wolle.
Im Vorfeld war es zu verschiedenen Vorkommnissen gekommen, die wohl noch die Gerichte beschäftigen werden. So gab es eine anonyme Strafanzeige gegen den Schultes, weil er, zusammen mit Gemeinderäten, der Zweigstelle einer Denkinger Firma einen Besuch abgestattet und zuvor ein Fußballspiel in Dortmund angesehen hatte. Der Verdacht, die Firma hätte womöglich Reise und Eintritt bezahlt, erwies sich allerdings als haltlos: Wuhrer konnte die Belege vorweisen.
Im Internet wird derweil spekuliert, ob auch diese Wahl für ungültig erklärt wird. Dazu müsste dann innerhalb eines Monats nach der offiziellen Bekanntgabe Einspruch eingelegt werden. Das Landratsamt als Aufsichtsbehörde müsste dann prüfen, ob wieder ein Aufhebungsgrund vorliegt.