Alle Anstrengungen der etwa 2300 Mitarbeitenden der Stiftung St. Franziskus konzentrierten sich derzeit auf den Gesundheitsschutz ihrer etwa 6000 Klienten, so die Stiftung in einer Pressemitteilung. Allerdings führe die dynamische und teils schwer nachvollziehbare Entwicklung der zweiten Welle der Corona-Pandemie, verstärkt zu Infektionsgeschehen bei Mitarbeitenden und Klienten in allen drei Aufgabenfeldern der Stiftung.
Am stärksten betroffen sei nach wie vor die Altenhilfe der Stiftung. Eine enge Abstimmung mit den Gesundheitsämtern sei daher wichtiger denn je. „Nur durch eine strukturierte Zusammenarbeit mit allen Beteiligten können wir diese anspruchsvolle Situation meistern“, so Vorstandsmitglied Dr. Thorsten Hinz. „Wir sind mit im Moment rund 70 aktiv infizierten Klienten und rund 30 aktiv infizierten Mitarbeitenden, über alle 13 Standorte der Altenhilfe hinweg, an einem sehr kritischen Punkt angelangt, die Versorgung personell noch gewährleisten zu können“, ergänzt Vorstandsmitglied Stefan Guhl.
Auch Kinder und Jugendliche, sowie Behinderteneinrichtungen betroffen
Trotz aller Bemühungen und Schutzmaßnahmen kam es in den letzten Tagen vereinzelt auch zu Infektionen in der Kinder- und Jugendhilfe. Betroffene Personen wurden in Absprache mit dem Gesundheitsamt unter Quarantäne gestellt. Weitere Mitarbeitende sowie Klienten der Wohngruppen wurden getestet, um weitere Infektionen frühzeitig erkennen zu können.
In der Behindertenhilfe nähmen Infektionen von Mitarbeitenden und Klienten ebenfalls zu. So wurden Maßnahmen zur Kontaktreduzierung und zur Durchbrechung von Infektionsketten vorgenommen. Hinzu komme die regelmäßige Anwendung von Schnelltests um mögliche Infektionen frühzeitig zu erkennen. „Es gilt nun unsere Klienten und Mitarbeitenden zu schützen. Hierzu sind solche Maßnahmen leider unvermeidbar“, führt Andrea Weidemann, Leiterin des Aufgabenfeldes Behindertenhilfe aus.
Freiwillige helfen mit
Die „Corona-Kurzzeitpflege“ im Altenzentrum Franziskusheim in Schwenningen sei mit einer Gesamtkapazität von 30 Betten derzeit mit 25 Klienten fast voll belegt. Immer mehr infizierte Klienten müssten daher in ihren Einrichtungen einzel- oder gruppenisoliert betreut werden. Infektionen von Mitarbeitenden und gestiegene Krankenstände führten zunehmend zu Engpässen in der Personalplanung der Altenhilfe.
Mitarbeitende aus anderen Aufgabenfeldern und Referaten hätten sich freiwillig gemeldet, um in dieser schweren Zeit Unterstützung anzubieten. „Heute kamen erneut viele freiwillige Helfer aus der ganzen Stiftung. Herzlichen Dank dafür! Die Solidarität in der Stiftung ist eine wichtige Stütze in dieser schweren Zeit“, berichtet Boris Strehle, Leiter des Aufgabenfeldes Altenhilfe, dankbar.
Auch wenn man sich von Seiten der Stiftung aufgrund des immer stärker werdenden Infektionsgeschehens insgesamt eine Verstärkung der Corona-Schutzmaßnahmen gewünscht hätte, versuchten die Mitarbeiter alles um die Spannung zwischen Gesundheitsschutz einerseits und Teilhaberechte andererseits gut auszubalancieren. „Im Vordergrund steht immer die Würde der Menschen, die sich unserer Hilfe, Pflege und Unterstützung anvertraut haben“, betont Vorstandsmitglied Dr. Thorsten Hinz abschließend.
Wo bitte schön ist daes die Aufsichtsbehörde?