Am 4. Juni hat das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) nach Stuttgart den 18 LEADER-Kulissen im Land die Fördermittelbescheide für die zweite Tranche überreicht. Für die LEADER-Region Mittlerer Schwarzwald stehen laut Pressemitteilung bis 2020 weitere 1,2 Millionen Euro für vielfältige Projekte zur Verfügung. Weiter heißt es:
Große Freude bei Hans Peter Heizmann, dem Vorsitzenden des Vereins Regionalentwicklung Mittlerer Schwarzwald sowie den beiden Vertretern der beteiligten Landkreise, Hermann Kopp (Erster Landesbeamter Landkreis Rottweil) und Raphael Habel (stellvertretender Dezernatsleiter Ländlicher Raum Ortenaukreis) und Julia Kiefer von der LEADER-Geschäftsstelle: die äußerst erfolgreiche Arbeit der vergangenen drei Jahren trägt auch für die zweite Hälfte der Förderperiode Früchte und beschert der LEADER-Region zwischen Biberach und Zimmern o.R. weitere Fördermittel für Projekte von Kommunen, Vereinen oder Privatpersonen.
Der mittlere Schwarzwald unter den Top Drei
Die Mittelverteilung im Rahmen der zweiten Tranche orientiere sich am bisherigen Umsetzungsstand, wie es bei der Veranstaltung und in der gestern veröffentlichten Pressemitteilung des MLR hieß. „Ganz nach der LEADER-Philosophie haben wir am Runden Tisch gemeinsam mit Vertretern der LAGen ein Verfahren zur Mittelverteilung entwickelt, das sich am bisherigen Umsetzungsprozess in den einzelnen Regionen orientiert.
Das bedeutet, dass aktive Gruppen mit gutem Projektumsetzungsstand etwas mehr Geld erhalten, als Gruppen, die bei ihren Umsetzungen noch nicht ganz so weit sind. Gleichwohl ist die Verteilung relativ gleichmäßig“, erklärte der Minister. Insgesamt hätten alle LAGen im Land ihren Regionalentwicklungsprozess sehr engagiert gestaltet. „Alle haben gute Arbeit geleistet. Es gibt nur Gewinner“, betonte Hauk. (Der mittlere Schwarzwald sei unter den Top Drei gelandet, ergänzt Julia Kiefer auf Nachfrage der NRWZ.)
In der ersten Fördermittelrunde der aktuellen Förderperiode waren jeweils 1,5 Millionen Euro für die Regionen bereitgestellt worden. Im Mittleren Schwarzwald hatten diese Fördermittel ein Investitionsvolumen von rund 5,7 Millionen Euro ausgelöst. Mit dem sogenannten bottom-up-Prinzip, das heißt die Menschen vor Ort entscheiden selbst, in welche Projekte Fördermittel fließen, hat die EU für das Förderprogramm LEADER einen Ansatz gewählt, der einen viel unmittelbareren Blick auf die regionale Entwicklungsbedürfnisse erlaubt.
Das Auswahlgremium im Mittleren Schwarzwald mit Vertretern aus den Bereichen Landwirtschaft, Umwelt- und Naturschutz, Soziales und Bildung, Senioren und Jugend, Handel und Gewerbe entscheidet nach einem objektiven und transparenten Auswahlprozess über die zu fördernden Projekte in der Region.
Abbau von EU-Bürokratie notwendig
Hans Peter Heizmann, Sprecher der Vorsitzenden der LEADER-Kulissen in Baden-Württemberg, betonte in seinem Grußwort ebenfalls den hohen Stellenwert, den LEADER für die Bürgerinnen und Bürger im Ländlichen Raum hat. Dabei griff er den von Minister Hauk angemahnten EU-Bürokratieabbau auf und stellte mit dem Verweis auf die kürzlich erfolgte Delegationsreise der Regionalmanager nach Brüssel einige Vorschläge in den Raum: Kostenstandardisierungen, Vereinheitlichung der Förderrichtlinien oder die Möglichkeit, den Höchstbetrag von Kleinprojekten hochzusetzen.
Denn alle hätten doch das gleiche Ziel: das attraktive Programm noch stärker publik zu machen und die Bürgerinnen und Bürger bei LEADER mitzunehmen.