Ganz klares Statement: 19 Rottweiler Stadträte haben sich in einer Plakataktion öffentlich zu einer neuen Justizvollzugsanstalt innerhalb des Stadtgebiets bekannt. An vielen Ecken in der Stadt tauchten am Mittwoch riesige Transparente auf, die die Köpfe der JVA-Befürworter abbilden.
Rottweil (gg). Es sind die Stadträte von der CDU, der SPD und von den Freien Wählern. Zudem ist ein FDP-Mann zu sehen. 19 an der Zahl. Sie stehen mit ihrem klaren Bekenntnis für den Bau einer JVA auf Rottweiler Stadtgebiet. Nicht mehr, aber vor allem auch nicht weniger. Und ganz öffentlich.
Die, die fehlen, fehlen bewusst: die Grünen und die Stadtratsmitglieder von Forum für Rottweil konnten sich zuletzt nicht zu einem Votum pro JVA durchringen. Auch der FDP-Mann Hermann Klein und der fraktionslose Stadtrat Jens Jäger fehlen.
Jäger erklärt sich am Donnerstag gegenüber der NRWZ: „Leider hat mich niemand gefragt, ob ich als Befürworter mit auf das Plakat möchte.“ Er sendet die Erstausgabe seines „Klartextes“ mit, des persönlichen Newsletters, in dem er zu aktuellen Themen Stellung nimmt. Im Juli 2014 erklärte Jäger die JVA zu einem „Gewinn für Rottweil. Das Mittelzentrum Rottweil könnte, nicht nur im Hinblick auf die Finanzen, gewinnen. Aus meiner Sicht könnten hier viele ansässige Gewerbetreibende partizipieren. Der Justizstandort Rottweil
(Landgericht) wäre gesichert. Es werden gute und sichere Arbeitsplätze geschaffen.“
Witzig ist, dass auf dem gemeinsamen Transparent die Fraktionszugehörigkeit nicht gewahrt worden ist. Absichtlich, offenbar, sollen die Stadträte einerseits für sich und ihr persönliches Ja zu einem Rottweiler Großgefängnis stehen, andererseits Geschlossenheit zeigen.
Zu sehen sind (von links oben nach rechts unten): Günter Posselt, Dr. Peter Schellenberg, Ralf Banholzer, Walter Stegmann, Sibylle Schumacher, Herbert Sauter, Jörg Stauss, Dr. Michael Gerlich, Hermann Breucha, Monika Hugger, Dieter E. Albrecht, Michael Hezel, Hubert Ernst, Gabriele Ulbrich, Dr. Martin Hielscher, Ralf Armleder, Karl-Heinz Weiss, Dr. Jürgen Mehl und Hans-Peter Alf (der unlängst für den auf eigenen Wunsch und aus beruflichen Gründen ausgeschiedenen Christoph Bechtold Gemeinderatsmitglied geworden ist).
Die Transparente tauchen an vielen Stellen in der Stadt auf. Weithin sichbares Zeichen, dass die Mehrheit im Stadtrat die Justizvollzugsanstalt will, ungeachtet von Misstönen, die bei der jüngsten Debatte darüber ausgelöst wurden.
Ideenlieferant fürs Transparent war offenbar Dieter E. Albrecht. Er hatte in den vergangenen Tagen an dem Logo JvA getüftelt, das zugleich JA und JVA ausdrücken soll.
Am 21. Mai haben die Bürger das Wort, sie sind zu einer Informationsveranstaltung in der Stadthalle eingeladen. Infos unter www.jvarottweil.de
Ja zur JVA bedeuted für Rottweil auch ein Nein zur Erhaltung der Fauna und Flora. Gut für manchen scheinen Ackerflächen nichts anderes als Bauerwartungsland zu sein ….. Ja zur JVA bedeuted für Rottweil und über deren Grenzen hinaus ein Nein, bzw. große Konkurenz bei den Arbeiten von Behinderten. Auch die JVA sucht Beschäftigung für die Gefangenen um diesen einen strukturierten Tag zu geben. Dabei werden Aufträge aus der Industrie angenommen die bisher in Rottweil unter anderem von der Lebenshilfe angenommen wurden. Auch die Auswirkungen nach Heiligenbronn darf man dabei nicht unterschätzen. Ja zur JVA, bedeuted nicht automatisch mehr Arbeitsplätze. In… Weiterlesen »
Richtigstellung; dass ich gar alleiniger (so wirkt es) „Ideenlieferant für´s Transparent“ bin, ist so nicht richtig
diese Aktion hatte mehrere „Väter“ und „Mütter“ (genau die auf dem Plakat) mit verschiedenen Aufgaben, welche es nicht zu bewerten gilt – ich war nur 1/19 davon
„JvA“; diese Schreibweise verwende ich schon lange (z. B. facebook) und war schon in einem Narrenbuch von mir enthalten – ich bin mir nicht mal sicher, ob ich das irgendwo gesehen hatte oder ich selbst drauf gekommen bin
Viele Rottweiler, Villingendorfer, Dietinger etc. sagen „Ja“ zur JVA. Aaaaber: nicht an den vorgeschlagenen Standorten. Was soll uns also dieses Plakat sagen?
dieses Plakat ist im Wissen dessen entstanden, dass es derzeit nur um Esch-Rottweil oder Meßstetten geht
-> und, ich sage damit auch „JvA zum Esch“
die ganze Lamentiererei mit: „wenn, wäre, hätte, würde …“ ist unsinnig – auch mir gefiele der Stallberg am besten und wenn nicht Stallberg, dann Bitzwälde – doch über die Auswahl ist die Landesregierung Herr des Verfahrens und einen weiteren Suchlauf wird es nicht geben!
#jvarottweil