Die Helios-Klinik Rottweil hat ein komplettes Besuchsverbot für das Rottweiler Krankenhaus ausgesprochen. Um dies konsequent umsetzen zu können, gibt es ab Dienstag nun auch Eingangskontrollen.
„Wir müssen jetzt alles tun, um unsere Patienten, die ja ein hohes Risiko für eine schwere COVID-19-Erkrankung haben, vor Ansteckung von außen zu schützen, ebenso unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Professor Dr. Lars Alexander Schneider, Ärztlicher Direktor der Klinik in Rottweil. „Deshalb werden wir ab Dienstag jeden kontrollieren, der zu uns ins Haus möchte“. Nur so lasse sich das Besuchsverbot tatsächlich umsetzen. „Wir hatten zunächst sehr gute Erfahrungen mit dem eingeschränkten Besuchsverbot gemacht, am Wochenende aber feststellen müssen, dass viele Menschen noch immer sehr leichtfertig sind und das Thema der sozialen Distanz weder privat noch in der Klinik ernst nehmen“ so Schneider. Dem werde nun mit einer Eingangskontrolle Rechnung getragen.
Im Rottweiler Krankenhaus sind auch externe Praxen eingemietet: Das Radiologische Zentrum Rottweil, die Praxis Dr. Steffen, die Praxis Dr. Eisfelder und die Praxis Dr. Ehrsam, außerdem die Dialysestation des Nephrologischen Zentrums Villingen-Schwenningen. Diese Patienten können selbstverständlich weiterhin ihre Termine wahrnehmen. Sie erhalten von ihrer Praxis jeweils ein Passwort, mit dem sie dann eingelassen werden.
„Weil Besuche jetzt nicht mehr möglich sind, haben wir eine Struktur geschaffen, damit Angehörige dennoch Auskünfte erhalten und auch mit den Patienten telefonisch Kontakt aufnehmen können“ erklärt Cornelia Koch, Geschäftsführerin der Helios-Klinik Rottweil. Auf jeder Station gibt es ein Telefon, das für telefonische Auskünfte von Angehörigen erreichbar ist – allerdings gilt auch hier, dass vorher ein Passwort sowie ein fester Ansprechpartner vereinbart wurde. Patienten dürfen ihre Mobiltelefone im ganzen Haus uneingeschränkt verwenden, und überall gibt es freies WLAN, so dass die Kommunikation auf mehreren Wegen möglich ist.
Insgesamt bereitet sich die Klinik derzeit darauf vor, zusätzliche Kapazitäten für die Versorgung von schwer verlaufenden COVID-Erkrankungen zu schaffen. Deshalb werden Eingriffe und Maßnahmen an Patienten werden verschoben, wenn nach medizinischer Einschätzung davon auszugehen ist, dass die Erkrankten in den kommenden zwei Monaten ohne diese Versorgung auskommen können. Die Klinik prüft täglich den OP-Plan und sagt Patienten, die nun nicht mehr operiert werden, persönlich ab. Auch die ambulanten Kontakte im Rahmen der Sprechstunden der Klinik werden daher auf dringende medizinische Fälle begrenzt.