ROTTWEIL – Für die Vorstellungen von September bis Dezember haben die Verantwortlichen der Lokalen Agenda 21 Rottweil wieder ein anspruchsvolles Programm für das Agenda Kino zusammengestellt. Ganz im Sinne des Grundgedankens der Lokalen Agenda: global denken – lokal handeln, werden mit den neuen, hochaktuellen Dokumentarfilmen wieder gesellschaftliche Probleme und Entwicklungen beleuchtet, komplexe Zusammenhänge verdeutlicht und Denkanstöße gegeben.
Start ist am Mittwoch, 19. September um 19.30 Uhr im Centralkino mit dem Film „Die grüne Lüge“. Umweltschonende Autos, nachhaltig produzierte Lebensmittel, faire Produktion: Hurra! Wenn man den Konzernen Glauben schenkt, könnte man mit Kaufentscheidungen die Welt retten. Eine populäre und gefährliche Lüge, sagen die Veranstalter Gemeinsam mit der Expertin für Greenwashing, Kathrin Hartmann („Aus kontrolliertem Raubbau“), zeigt Werner Boote in seinem neuen Dokumentarfilm „Die grüne Lüge“, wie man sich dagegen wehren kann.
Am 17. Oktober folgt die Doku „Auf der Jagd – Wem gehört die Natur“ von Alice Agneskrichner. Dieser Film folgt Menschen und Tieren durch die Natur, begleitet Jäger und Wölfe auf ihrer Pirsch. Der Filmtitel signalisiert dabei sofort, dass bei den Themen „Jagd“ und „Natur“ nicht alles selbstverständlich ist und die bestehenden Verhältnisse zu hinterfragen sind. Wenn man durch einen Wald spaziert oder über Wiesen und Felder, denkt kaum jemand daran, dass diese Naturräume und Kulturlandschaften sowie ihr Bestand an Pflanzen und (Wild-)Tieren insgesamt vom Menschen reguliert und kontrolliert werden. Wie sehr aber muss, sollte und darf der Mensch in die Abläufe der Natur eingreifen?
„System Error – Wie endet der Kapitalismus“ von Florian Opitz folgt am 21. November. „Es ist verrückt: Wir sehen die schwindenden Regenwälder und Gletscher, wissen um die Endlichkeit der Natur und sind dennoch wie besessen vom Wirtschaftswachstum. Warum treiben wir das Wachstum immer weiter, obwohl wir wissen, dass man auf unserem endlichen Planeten nicht unendlich wachsen kann? Sind wir tatsächlich bereit, für den Kapitalismus alles zu opfern?“, so die Ankündigung.
„System Error beleuchtet bisher häufig verborgen gebliebene Zusammenhänge und legt die selbstzerstörerischen Zwänge des Systems offen – eines Systems, an dem wir alle teilhaben als Beschäftigte, Anleger oder Konsumenten und das immer mehr Lebensbereiche durchdringt.“
„Das Wunder von Mals“ am 19. Dezember hat nichts mit dem Weihnachtswunder zu tun, sondern zeigt „Wie ein Dorf der Agrarindustrie die Stirn bietet“, so der Untertitel. „Ganz Südtirol wird von Monokulturen dominiert und in Pestizid-Wolken gehüllt … Ganz Südtirol? Nein! Ein von unbeugsamen Vinschgern bewohntes Dorf kämpft mit einem Feuerwerk der Ideen gegen eine Übermacht aus Bauernbund, Landesregierung und Chemieindustrie. Mals im Obervinschgau soll die erste pestizidfreie Gemeinde Europas werden.“
Der neue Agenda-Kino-Programm-Flyer liegt an vielen Auslagestellen in und um Rottweil aus und kann auch aus dem Internet geladen werden unter: www.agenda-rw.de/kino.html