ROTTWEIL – Nass und ungemütlich war es Anfang Dezember diesen Jahres. Dennoch haben sich Reinhold Orawetz, Unternehmer und Eigentümer des Areals auf dem die „Bernburg“ einst stand, mit Frau, sowie Guntram Vater und Erhard Hengsteler vom Bürgerforum Perspektiven Rottweil aufgemacht, das geschichtlich bedeutende Gelände um die ehemalige Bernburg zu erkunden.
Der gesamte Bereich der einstigen Hof- und Burganlage wurde am 20. August 1997 durch den ehemaligen Oberbürgermeister der Stadt Rottweil, Dr. Michael Arnold, zum „Grabungsschutzgebiet“ erklärt.
Die erstmalige Erwähnung der Burg geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Sie war im Besitz der Herren von Bernburg. Im Jahr 1417 wurde sie zerstört. Die Ruinen der mittelalterlichen Burg liegen am nördlichen Stadtrand von Rottweil unweit des Thyssen-Krupp-Testturms. Die einstige Burganlage war dreigliedrig; sie bestand aus einer vorderen, mittleren und hinteren Burg. Bis heute haben sich noch die Grabenanlagen und geringe Mauerreste erhalten.
Da über die letzten Jahrhunderte hinweg nur wenig für die Erhaltung des denkmalgeschützten Areals getan werden konnte, hat sich die Vegetation in vielfältiger Form ausgebreitet. Neben unzähligen Haselnusssträuchern, Brombeerhecken, Disteln und Brennnesseln haben sich auch mehr oder minder stattliche Bäume entwickelt.
Die Überwucherung gefährdet die letzten Spuren der einst bedeutenden Burganlage. Eine gezielte Beseitigung von „Wildwuchses“ würde zudem auch dem attraktiven Wanderweg vom Neckartal zum neuen Aufzugstestturm noch mehr Charme verleihen.
Die Begehung hat gezeigt, dass – mit etwas Engagement – die Attraktivität des historischen Weges gesteigert werden kann und zugleich die Erhaltung eines bedeutenden Bodendenkmales möglich ist. Hierin waren sich der Eigentümer und die Vertreter des Bürgerforums Perspektiven Rottweil einig.