Rottweil – War mit Liedermacher Pius Jauch, größtenteils in schwäbischer Mundart und gleichzeitig virtuosem Gitarrenspiel – humorvoll anmoderiert von Guntram Vater, Mitglied der Bürgerinitiative Denk-Mal, der diesen Abend im Oberen Soolbad durch sein Sponsoring möglich machte – ein schwäbischer Abend? Mitnichten! Denn Pius Jauch ist ein großartiger Erzähler, politisch aktuell, eigene Jugenderlebnisse und Alltagsgeschehen so zu vermitteln, dass sich jeder amüsiert wiederfinden konnte.
Klar, ohne Vertrautsein in die schwäbisch-alemannische Mundart war das Verstehen schwieriger. Aber Jauch versteht es geschickt, über die Mundart hinaus den Horizont zu weiten, indem er in Dialekt-Sprachmuster auch andere Sprachen – unter anderem niederländisch,französisch oder italienisch einfließen lässt.
Seine Lieder werden einerseits lyrisch sinnlich als auch kraftvoll und eingängig zum Mitsummen erlebt. Manche Texte sind voller Geheimnis, fast flüsternd vorgetragen – Melancholie und Nachdenklichkeit auslösend- , andere wieder durch seinen vielseitigen Musikstil – teilweise im Country- oder Rapp-Stil – ließen die Zuhörer den Rhythmus “mittanzen”. Nicht nur als Sänger, sondern auch als Musiker überzeugte Jauch durch sein virtuoses Spiel auf der Lead- und E-Gitarre.
Mit der Zugabe: „Der Neckar na“ entließ Pius Jauch das Publikum im voll besetzten Oberen Soolbad beschwingt und vergnügt. Das fast famliäre Ambiente Im Soolbad war wie geschaffen, den Künstler hautnah zu erleben und eines wurde an diesem Liederabend klar, die schwäbisch-alemannische Sprache hat das Potenzial für mehr, denn wie der Liedermacher selbst sagt: „Den Dialekt darf man nicht vergessen; ohne ihn würde die Menschheit verarmen.“ “