ROTTWEIL – „Der Blick in die Geschichte soll uns bewegen, daraus Lehren für die Gestaltung der Zukunft zu ziehen.“ Dieses Motto stellte Vorsitzende Miriam Kammerer über eine Vorstandssitzung aus Anlass des 75-jährigen Bestehens des Rottweiler CDU-Stadtverbands. Einige Vorstandsmitglieder beleuchteten dabei das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven.
Jochen Gleich ging auf die Situation nach dem Kriegsende im Jahr 1945 ein. An verschiedenen Orten in Deutschland habe es gleichzeitig Bestrebungen von engagierten Katholiken und Protestanten gegeben, sich in einer gemeinsamen Partei zusammenzufinden, um Politik aus christliche Verantwortung zu gestalten.
Carmen Jäger schlug den Bogen zur Situation in Rottweil. Hier sei die CDU erstmals mit einer Veranstaltung am 17. März 1946 an die Öffentlichkeit getreten. Zu den Gründungsmitgliedern hätten illustre Persönlichkeiten gezählt: Die nachmaligen Spitzen des Landes Südwürttemberg-Hohenzollern Lorenz Bock (Staatspräsident) und Karl Gengler (Landtagspräsident).
Als ein zentrales Feld des CDU-Engagements in den Nachkriegsjahren bezeichnete Martin Baumgartner die Soziale Marktwirtschaft. Beispielhaft wies er auf Wilhelm Röpke, einen der geistigen Väter dieser Wirtschaftsordnung hin. In seinen Werken seien Grundsätze formuliert, die auch in der heutigen Zeit noch bedenkenswert seien.
Für einen „Denkanstoß“ zum 75-jährigen Bestehen hat die Rottweiler CDU den Bundestagsabgeordneten Volker Kauder gewonnen, der am 22. Juli um 18 Uhr im Vinzenz-von-Paul-Hospital Thesen aus seinem kürzlich erschienenen Buch „Das hohe C“ vortragen und sich der Diskussion stellen wird.