ROTTWEIL – „Wir tragen eine besondere und unmittelbare Verantwortung für die Patienten sowie die Bewohnern unserer Einrichtungen“ sagt Thomas Brobeil, Geschäftsführer des Vinzenz von Paul Hospitals. „Genauso tragen wir als bedeutender Arbeitgeber für unsere Mitarbeitenden eine große Verantwortung“, so Brobeil. „Es gilt vordringlich, die Einsatzfähigkeit unseres medizinischen und pflegerischen Personals zu sichern“.
Zum Vinzenz von Paul Hospital gehören die Fachklinik für Psychiatrie und Neurologie, die Vinzenz-Werkstätten, das Luisenheim und das Spital am Nägelesgraben in Rottweil, die Tageskliniken in den umliegenden Landkreisen sowie die ambulanten Dienste mit insgesamt rund 1400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Im Vinzenz von Paul Hospital und seinen Einrichtungen gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keine bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus 2019-nCoV. Dennoch nimmt die Geschäftsführung die aktuellen Entwicklungen sehr ernst und hat wegen der Corona-Pandemie schon seit längerem einen Krisenstab eingerichtet.
Orientierend an dem Pandemieplan des Landes Baden-Württemberg und den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts wurden Maßnahmen umgesetzt, um die Patienten und Heimbewohner sowie die Beschäftigten vor einer Infektion zu schützen, das Risiko einer weiteren Ausbreitung der Infektion zu reduzieren und den Versorgungsauftrag zu gewährleisten. Dies sind insbesondere kontaktreduzierende Maßnahmen, Verhaltensmaßnahmen, Bereitstellung von Schutzkleidung und Desinfektionsmaßnahmen. Diese Maßnahmen sind unbedingt notwendig, da das Vinzenz von Paul Hospital über keine intensivmedizinische Versorgung/Beatmungsplätze verfügt.
Einschränkungen gibt es auch bei Krankenbesuchen. Der Besuch auf den Stationen des Vinzenz von Paul Hospitals ist bis auf Weiteres nicht mehr möglich.
Dienstreisen, das Gerontopsychiatrische Symposium, Fort- und Weiterbildungen und interne Veranstaltungen wurden abgesagt. Auch die Cafeteria des Vinzenz von Paul Hospitals bleibt bis auf Weiteres für externe Gäste, Besucherinnen und Besucher, Patientinnen und Patienten sowie Heimbewohnerinnen und Heimbewohner geschlossen.
Termine in den Ambulanzen der Klinik werden abgesagt bzw. verschoben. Die Psychiatrische Institutsambulanz, vergleichbar mit einer niedergelassenen Praxis bleibt geöffnet, der persönliche Kontakt wird aber auf ein Minimum reduziert, in dem primär Telefonkontakte durchgeführt werden.
Einen Appell richtet Brobeil indes auch an die Bevölkerung. „Viele nehmen die Infektionsgefahr nicht richtig ernst, weil sie noch nicht persönlich betroffen sind und im näheren Umfeld niemand an Corona erkrankt sind. Dies kann sich aber schnell ändern“, so Brobeil. „Deshalb sollten soziale Kontakte auf ein Minimum reduziert werden. Nehmen Sie die Lage ernst, denn diese wird sich in den nächsten Tagen deutlich zuspitzen, und bleiben Sie nach Möglichkeit zu Hause.“ Und er muss es wissen, schließlich ist er Stellvertretender Vorsitzender der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft und Mitglied im Landes-Krankenhausausschuss.
„Es zeichnet sich auf keinen Fall ab, dass die Ausbreitung harmloser verläuft als in anderen Ländern, wie etwa in China, Italien und Frankreich. Auch in Deutschland bzw. Baden-Württemberg werden sich die Corona-Infektionen sprunghaft verbreiten. Eine Ausbreitung der Pandemie kann nur dadurch eingedämmt werden, indem man Kontakte zu Mitmenschen meidet.“
Insofern bittet Brobeil auch um Verständnis für die getroffenen Maßnahmen im Vinzenz von Paul Hospital. Das Ansteckungsrisiko mit dem Corona-Virus 2019-nCoV zu minimieren und die weiterhin leistungsfähige Behandlung psychisch erkrankter Personen und deren Gesundheit sowie die der Mitarbeitenden sicherzustellen haben oberste Priorität. Und er bittet um Verständnis dafür, dass man sich auch im Vinzenz von Paul Hospital auf die dynamische Entwicklung einstellen müsse.