ROTTWEIL – Im Rahmen des Führungsprogramms des Rottweiler Geschichts- und Altertumsvereins findet am Sonntag, 8.Juli eine Führung statt mit Ausschussmitglied Wolfgang Vater zum Thema „Vom Kameleck zur Predigerkirche – Der Friedrichsplatz“. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Kameleck.
Im frühen 19.Jahrhundert wurde die breite Straße des städtischen Viehmarkts in „Friedrichsplatz“ umbenannt zu Ehren des für seine Leibesfülle bekannten württembergischen Königs. Der Platz war geprägt von renommierten Gasthäusern, so „Kamel“ und „Engel“, beide mit Brauerei; am Kameleck endete 1903 der Narrensprung mit ganzen neun Narren. Bekannt ist der „Mohren“ mit seinem prächtigen Saal.
Schon zu Lebzeiten legendär waren Persönlichkeiten wie Karl Biswurm, „ältester Feuerwehrmann Deutschlands“ und Arthur Fischinger mit seinem beliebten Tanzlokal „Gefis“. Druckereibesitzer Anton Rothschild, Herausgeber der „Schwarzwälder Bürgerzeitung“, war Mitglied der jüdischen Gemeinde und dem kulturellen Leben der Stadt verpflichtet. Das Haus von Rottweils bedeutendstem Barockmaler Johann Achert fiel 1796 einer Brandkatastrophe zum Opfer. Bis um die Mitte des 19.Jahrhunderts hatte der Platz am südlichen Ende eine Nepomuk-Statue als besonderen Akzent.