ROTTWEIL – Der Friedensnobelpreis 2022 geht – zusammen mit zwei weiteren Menschenrechtsorganisationen in der Ukraine und Russland – an den belarussischen Menschenrechtsverteidiger Ales Bialiatski. Der 60-jährige Literaturwissenschaftler ist Gründer und Leiter des belarussischen Menschenrechtszentrums „Viasna“, mit dem auch die Rottweiler „Bürgerinitiative für eine Welt ohne atomare Bedrohung“ seit Jahren zusammen arbeitet und Briefaktionen für politische Gefangene in Belarus durchführt.
Dazu schreibt die Bügerinitiative: Ales Bjaljazki setzt sich seit vielen Jahren in Belarus für die Achtung der Menschenrechte und einen humanen Staat ein und gründete 1996 „Viasna“ ( übersetzt „Frühling“). Die Menschenrechtsorganisation unterstützt politische Gefangene und deren Familien rechtlich und finanziell. Belarussische Behörden gehen seit den Präsidentschaftswahlen im vergangenen August massiv gegen die Zivilbevölkerung im Land vor. Ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitglieder beobachteten die regierungskritischen Proteste und dokumentierten die Menschenrechtsverletzungen. 1348 politische Gefangene sind nach Zahlen von „Viasna“ (https://spring96.org/en) derzeit in Belarus in Haft und weitere Zehntausende aus allen Bevölkerungsschichten wurden vorübergehend festgenommen, weil sie sich nach den Präsidentschaftswahlen und dem offensichtlichen Wahlbetrug im August 2020 für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte einsetzten.
Viele der ehrenamtlichen Mitarbeiter von „Viasna“ wurden inhaftiert. Auch Ales Bialiatski war wegen seines Engagements bereits einige Jahre in politischer Haft und sitzt seit 14 .Juli 2021 wieder als politischer Gefangener in der Untersuchungshaft. „Viasna“, Amnesty international und weitere Menschenrechtsorganisationen fordern die sofortige und bedingungslose Freilassung der politischen Gefangenen. Die Rottweiler Bürgerinitiative gratuliert Ales Bialiatski und hofft auch, dass er den Friedensnobelpreis im Dezember in Oslo in Freiheit verliehen bekommen kann.
Solidaritäts-und Gratulationskarten können an Ales Bialiatski geschickt werden: (Untersuchungsgefängnis Center Nr. 1, 220030 Minsk, vulica Valadarskaha 2, Belarus).