Am 21. Juli findet in Deutschland der Gedenktag an die Drogentoten statt. Dieser Tag dient dazu, an all die Menschen zu erinnern, die aufgrund von Drogenkonsum und damit verbundenen Risiken ihr Leben verloren haben. Der Gedenktag soll auch Bewusstsein schaffen für die Probleme im Umgang mit Drogenabhängigkeit und die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen, um solche tragischen Verluste in der Zukunft zu verhindern.
Rottweil. Drogenmissbrauch und Drogentote stellen seit langem ein ernstes Problem in Deutschland dar. Es betrifft Menschen aus allen Altersgruppen, sozialen Schichten und Regionen. Suchterkrankungen haben nicht nur Auswirkungen auf die Betroffenen selbst, sondern auch auf ihre Familien, Freunde und die Gesellschaft als Ganzes. Der Gedenktag bietet eine Gelegenheit, diese Opfer nicht zu vergessen und gleichzeitig über die drängenden Fragen im Zusammenhang mit Drogenpolitik, Aufklärung und Therapiemöglichkeiten nachzudenken.
In den letzten Jahren ist die Zahl der an Drogenkonsum verstorbenen Menschen kontinuierlich angestiegen. Im Jahr 2012 waren es noch 944 Menschen, die infolge des Konsums illegaler Substanzen ihr Leben verloren haben, während es im Jahr 2022 bereits 1.990 waren.
Ende März 2023 gab das baden-württembergische Innenministerium bekannt, dass bis zu diesem Zeitpunkt bereits 179 Menschen an einer Überdosis gestorben sind – 49 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Manchmal erfahren die Mitarbeiter der Suchtberatung diese traurigen Nachrichten direkt von den Angehörigen, oft aber auch aus der Szene selbst. Die meisten Todesfälle stehen in Verbindung mit Opiaten, aber häufig kommen auch Mischkonsum von verschiedenen Substanzen vor. Glücklicherweise gibt es mittlerweile Hilfsprogramme wie das Projekt NALtrain, das sich zum Ziel gesetzt hat, möglichst viele Drogenkonsumenten mit Naloxon auszustatten. Naloxon kann im Notfall bei einer Überdosis von Opiaten lebensrettend wirken.
Das Team der bwlv Fachstelle Sucht Rottweil hat den diesjährigen Gedenktag zum Anlass genommen, die Verstorbenen im Landkreis Rottweil zu ehren. Als symbolische Geste wurden Papierschiffe auf dem Neckar freigelassen, um derjenigen zu gedenken, die durch Drogenkonsum ihr Leben verloren haben. Diese gemeinsame Aktion dient dazu, die Opfer nicht zu vergessen und gleichzeitig die Dringlichkeit von Präventionsmaßnahmen und Unterstützung für Suchtkranke hervorzuheben. Mit dieser Geste des Gedenkens möchte das Team der Fachstelle Sucht Rottweil auch die breitere Öffentlichkeit auf das ernste Thema der Drogentoten aufmerksam machen und zum Nachdenken anregen.