Dass die Plätze für Kindergärten und vor allem -tagesstätten nicht ausreichen, darüber hat der Rottweiler Gemeinderat in der vorigen Woche beraten. Ein besonderer Notstand aber herrscht bei der Kindertagesstätte (Ein- und Zweijährige) in Hausen: Bereits jetzt fehlen 14 Plätze. Bei fünf vorhandenen gibt es für die Eltern der Kleinen kaum Hoffnung auf einen Platz am Ort.
Und das ist nicht das Ende der Fahnenstange: Die Verwaltung rechnet für Herbst mit 25 fehlenden Plätzen in Hausen. Dass einige der Eltern ihre Kinder in eine andere Tagesstätte bringen können, ist da ein schwacher Trost – denn die sind nicht vor Ort, die Eltern (im Zweifel immer noch die Mütter) müssen weiter fahren, um die Kinder abzuliefern und abzuholen.
Dabei trifft es die Familien mit mehreren Kindern besonders. Erst das größere Kind in den Hausener Kindergarten bringen, dann das Kleine in die Kita irgendwo in der Stadt, und dann zur Arbeit fahren – das kostet jeden Morgen und beim Rückweg jeden Mittag viel Zeit. Zeit, die wegen der Öffnungszeiten im Zweifel von der Arbeitszeit abgeht.
Wer das nicht will, muss mit der Arbeit pausieren – so sie sich das leisten kann. Die Forderung des Elternbeirats daher: Geschwister von Kindern, die den Hausener Kindergarten besuchen, sollten vorrangig in der dortigen Kita aufgenommen werden. „Beim Kindergarten funktioniert das ja auch“, meint die Vorsitzende Ute Falkner. Dann können die Eltern beide Kinder zusammen in den Kindergarten bringen.
Langfristig allerdings wollen (nicht nur) die Rätinnen, dass in Hausen mehr Plätze geschaffen werden. Es gehöre ja auch zum Aufwachsen in einem Dorf, dass die sozialen Kontakte schon in der Kindheit geknüpft werden. Da schon entwickeln sich die Freundschaften, hier entsteht auch der soziale Zusammenhalt im Dorf.
Nicht ganz so eng wie bei den Kleinsten geht es bei den Dreijährigen und Älteren zu. Hier sind laut Plan jedenfalls zu Schuljahresbeginn nicht alle Plätze besetzt. Dennoch rechnen die Elternbeirätinnen damit, dass im Lauf des Jahres nicht alle Kinder aufgenommen werden können. Und vollends eng wird es, wenn erst das neue Baugebiet „Bronnenkohlrauzen“ bezogen ist – ohne Zweifel werden dort Familien mit Kindern einziehen, schon weil Kinder beim Antrag auf ein städtisches Grundstück zusätzliche Punkte bringen. Auch hier sieht der Elternbeirat dringenden Bedarf.
Ein Gespräch mit der Verwaltung hat stattgefunden, berichten die Rätinnen. Aber mit einer zufriedenstellenden Lösung rechnen sie nicht.
Info: Wer in Hausen das gleiche Problem hat, darf sich per E-Mail an den Elternbeirat wenden: [email protected]