Wohin soll die neue ABG-Sporthalle? Und wie groß soll sie werden? Mit diesen Fragen muss sich der Rottweiler Gemeinderat derzeit auseinandersetzen. Die Vorberatung im Bauausschuss (UBV) hat jedenfalls noch kein Ergebnis gebracht, aber mögliche Wege aufgezeigt.
Das Aufbaugymnasium (ABG) steht schon lange nicht mehr, seine Turnhalle hingegen schon. Sie gibt vor allem Schulen und Vereinen die Möglichkeit, Sport anzubieten. Doch sie ist in die Jahre gekommen, wie Sachbearbeiter Christof Birkel dem Ausschuss berichtete: „Das Gebäude befindet sich in einem schlechten Zustand, die Mängel sind baulicher, haustechnischer, energetischer, bauphysikalischer und brandschutztechnischer Art. … Eine Sanierung der Halle ist aus wirtschaftlicher Sicht nicht sinnvoll und wird vom Land auch nicht angestrebt“, schrieb er in der Sitzungsvorlage.
Neben der alten Halle
Die alte ABG-Halle ist eine Ein-Feld-Halle mit einem Gymnastikraum, der den Turnern vor allem des Turnvereins ermöglicht, Geräte dauerhaft aufzustellen. Die Verwaltung hat nun den Vorschlag gemacht, eine Zwei-Feld-Halle zu bauen, die auch wettkampffähig ist. Als Ort der neuen Halle wurde der Platz zwischen dem Hauptgebäude der Konrad-Witz-Schule (KWS) und der bisherigen Halle vorgeschlagen. Der Vorteil vor allem: Der Sportbetrieb könnte bis zur Fertigstellung der neuen Halle in der alten weitergehen. Nachteil: Der Bolzplatz und das „grüne Klassenzimmer“ der KWS müssten verlegt werden. Als mögliche Standorte dafür wurden der Platz auf der anderen Seite der Schule, aber auch zwischen der Zufahrt und dem Albertus-Magnus-Gymnasium (AMG) genannt. Die Kosten des Hallenbaus wurden von dem Büro KTL auf 5,1 Millionen Euro geschätzt.
Standortdiskussion
Um Standort und Hallengröße gab es Diskussionen. Für die Fraktion SPD/FfR sprach sich Elke Reichenbach dafür aus, die neue Halle an der Stelle der alten zu bauen, um den Bolzplatz nicht hinter die Schule legen zu müssen. Später brachte ihr Fraktionskollege Dr. Jürgen Mehl einen Standort beim AMG ins Gespräch – da hatte sich schon herauskristallisiert, dass die größte Fraktion mit ihrem Standortvorschlag wohl auf einsamem Posten stehen würde. Schon weil OB Ralf Broß mitgeteilt hatte, die alte Halle stehe auf einem Grund, der dem Land gehöre, und dieses sei nicht gewillt, eine neue Halle zu bauen oder das Grundstück zu verkaufen.
Größere Halle
Vor allem Pascal Schneider und Hans-Peter Alf (beide CDU) sprachen sich für eine Drei-Feld-Halle aus. In dieser könnten beispielsweise drei Schulklassen gleichzeitig ihren Sportunterricht abhalten, aber auch Wettkämpfe abgehalten werden. Hierfür müsse die Halle gerade mal um vier Meter verlängert werden. Da aber niemand sagen konnte, um wie viel sich die Halle dadurch verteuern würde, stellte die CDU einen entsprechenden Prüfantrag: Wäre an dieser Stelle eine Dreifeld-Halle überhaupt möglich? Was wären die Kosten, was die Folgekosten? Dies zu prüfen, beschloss dann der Ausschuss auch mit acht Ja-Stimmen gegen vier, die von Grünen und OB Broß kamen.
Am kommenden Mittwoch wird der Punkt dann im Rats-Plenum weiter beraten (Beginn der Sitzung um 17 Uhr in der Stadthalle, Punkt drei der Tagesordnung).