ROTTWEIL – Am Hochturm sind umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Turmfassade geplant. Zur Vorbereitung wird derzeit die Bausubstanz gründlich untersucht. Zu diesem Zweck hat eine Fachfirma Löcher in das teilweise bis zu 800 Jahre alte Mauerwerk gebohrt.
Für die vorbereitenden Untersuchungen wurde der Turm bereits mit hochauflösenden Bildern abfotografiert und eingerüstet. Jetzt wurden mehrere Löcher mit einem Durchmesser von fünf und zehn Zentimetern in das historische Mauerwerk gebohrt und Proben entnommen. Die Mauern des Hochturms bestehen aus sehr unterschiedlichen Steinen und stammen auch aus verschiedenen Epochen. Deshalb war es notwendig, in allen Höhen und von allen Seiten entsprechende Bohrungen vorzunehmen. Diese werden nun von der Materialprüfungsanstalt Stuttgart ausgewertet. Als nächster Schritt sollen nun Sonden in die Bohrlöcher geschoben werden, um das Turminnere mit Kameras in Augenschein zu nehmen.
Wegen Corona mussten die Untersuchungen zunächst unterbrochen werden. Die Zeitplanung verschiebt sich entsprechend. Derzeit ist davon auszugehen, dass die Sanierung frühestens nächstes Jahr beginnen kann. Dazu müssen aber alle Untersuchungen abgeschlossen und auf dieser Grundlage die Sanierung mit dem Landesdenkmalamt abgestimmt werden. Das Gerüst gehört der Stadt, daher fallen keine Standmieten an. Es wurde damals bei der Sanierung des Schwarzen Tores mit Blick auf weitere Sanierungen wie jetzt am Hochturm angeschafft.
Bereits in den vergangenen Jahren wurde der Turmhelm mit der Aussichtsplattform saniert und morsches Gebälk ausgetauscht. Auch ein Holzwurm-Befall wurde erfolgreich mit einer Heißluft-Technik beseitigt.
Der Hochturm ist für Besucher weiterhin zugänglich. Den Schlüssel gibt es unter der Woche in der Touristinformation und am Wochenende im Dominikanermuseum. Allerdings wird derzeit wegen der Corona-Pandemie immer nur ein Schlüssel gleichzeitig ausgegebenen.