ROTTWEIL – An der Dreherschen Mühle wird gebaut, und es ist eine imposante Baustelle. Große Spundwände sorgen dafür, dass der Neckar sein Bett verlassen hat, damit die Arbeiter ein neues Wehr betonieren können. Das alte ist bereits abgerissen, das neue bekommt eine Fischtreppe, damit die auch flußaufwärts kommen, was dann den EU-Vorgaben entspricht.
Aber es ist auch so ausgetüftelt, dass das Wasser in den Mühlkanal fließen kann, wie Bauleiter Jonathan Mayer sagt. Und das bei jedem Wasserstand, „das wurde hydraulisch so berechnet“, so Mayer. Er geht davon aus, dass sich das Flußbett später wieder so entwickeln wird wie vor dem Teilabriss des Wehrs vor einigen Jahren. Seitdem hatte der Neckar nämlich seinen Lauf immer weiter weg von den letzten Mühlen Rottweils verändert, der Kanal ist inzwischen komplett verschlammt.
Zumindest hoffen die Planer, dass das funktioniert, „ich bin mir nicht hunderprozentig sicher“, so der Bauleiter der Firma Nacken aus Steisslingen, die auf Gewässerbau spezialisiert ist. Außerdem soll das neue Wehr für mehr Hochwasserschutz sorgen. Insgesamt werden die Arbeiten etwa 900.000 kosten, 120.000 mehr als eigentlich eingeplant war. Die Stadtverwaltung hofft, die Hälfte davon bezuschusst zu bekommen.
Im kommenden Jahr soll dann endlich das Mühlrad saniert werden, das seit Jahrzehnten vor sich hinmodert – es ist das letzte von einst vielen Rottweiler Mühlrädern und gehört der Stadt. Damit könnte eine jahrelange Diskussion ein Ende finden, dank der Landesgartenschau, in deren Pläne die Neugestaltung des Geländes unterhalb der Stadtmauer gehört.