ROTTWEIL – Die früheren Römerschüler der Jahrgänge 1956 / 1957 aus der Altstadt, Bühlingen und Neufra trafen sich anlässlich der 65-Feier zu einem Tagesausflug in die nahe gelegene Reichs- und Narrenstadt Villingen. Da sich alle Teilnehmer aufgrund des hohen Alters im Ruhestand befinden, konnte der Ausflug locker an einem Wochentag durchgeführt werden.
Bestens organisiert wurde der Ausflug von Cilly Krüger aus Bühlingen und so traf sich die muntere Truppe am Bahnhof in Rottweil und fuhren mit dem Ringzug gen Villingen. Bereits im Zug wurde es schon recht lustig da ehemalige Narrenzünftler aus der Altstadt und lustige Musikanten aus Bühlingen im Zug saßen und hier schon einige Witzle, die unter den FFP2-Masken für Gelächter sorgten, zum Besten gaben.
In Villingen angekommen wurde die Gruppe von dem ehemaligen Rottweiler, inzwischen aber eingefleischten Villinger Cousin von Cilly Krüger in Empfang genommen. Er führte die Gruppe vom Bahnhof durch die Innenstadt bis hin zum ehemaligen Franziskaner Kloster, dem heutigen Kulturzentrum und konnte bereits hier bei einigen Häusern manche Begebenheit zum Besten geben. Der geplante kurze Spaziergang durch die Innenstadt verzögerte sich etwas, da der örtliche Geldautomat noch in Beschlag genommen werden musste und zum Leidwesen der in der Unterzahl befindlichen männlichen Teilnehmer die Geschäfte geöffnet waren.
Beim Franziskaner Kulturzentrum stellte sich die Reisegruppe zum gemeinsamen Gruppenfoto auf, hier mussten allerdings mehrere Versuche unternommen werden, da mal die Finger des Fotografen auf der Linse waren, der eine mit der anderen im Gespräch war statt in die Kamera zu schauen oder auch festgestellt wurde, dass der Teilnehmer Helmut Sauter noch in der Stadt beim Einkaufen war.
Kurze Zeit darauf übergab der Empfangs-Reiseleiter an eine Stadtführerin die in der originalen Tracht der Villinger Zunft erschien. Nach einer kurzen Begrüßung und Einweisung ging es zunächst ins Franziskaner Kloster hinein. An einem großen Modell wurde die Entstehung und Geschichte der traditionsreichen Stadt Villingen erklärt. Danach ging es in den Saal der Klosterkirche der seit einiger Zeit zu einem grandiosen Konzertsaal umgebaut wurde. Alle Teilnehmer konnten bei den leisen Ausführungen der Stadtführerin die fantastische Akustik des Saales erleben. Diese ist der Holzdecke geschuldet die sich nach einigen Jahren in der Mitte gewölbt hat und somit zufällig für diese Atmosphäre gesorgt hat. Der Aufforderung diese einmalige Stimmung des Saales mit einem Liedchen zu testen traute sich die Reisegruppe nicht.
Danach ging es hinaus auf die Gass. Zunächst in den Klostergarten mit einem Blick auf den bekannten Romäus-Turm. Selbstverständlich konnte die Stadtführerin es sich nicht verkneifen auf das übergroße Gemälde hinzuweisen auf dem der Ritter Romäus mit dem Stadttor aus Rottweil zu sehen ist, das er wohl dort ausgehängt und eigenhändig bis nach Villingen getragen haben soll. Über die Kommentare die anwesenden Narrenzünftler der Kabiszunft von sich gaben, soll hier hinweggesehen werden.
In den Gassen rund um die Färberstrasse wurden einige Anekdoten und Geschichten erzählt wobei auch in Villingen deutlich, zu spüren war, dass die einheimische Gastronomie und die alteingesessenen Metzgereien und Bäckereien immer weniger werden.
Zum Abschluss der Führung ging es in das barocke Villinger Münster, eindrucksvoll konnten die Teilnehmer Gemeinsamkeiten und auch Unterschiede zum Rottweiler Münster entdecken . Besondere Aufmerksamkeit erzeugte die von dem Rottweiler David Rötlin erschaffene Kanzel. Der Aufstieg zeigt in Stein gehauen und imposant herausgearbeitet den Leidensweg Jesus von der Verurteilung bis hin zur Kreuzigung.
Nach Verabschiedung der Stadtführerin voriIhrem Elternhaus, ihr Vater war der letzte aktive Schmid in der Innenstadt von Villingen, durfte die schon lang ersehnte Einkehr natürlich nicht fehlen.
Im Sudhaus, nahe dem Villinger Münster, einer alten Traditionswirtschaft, wurde eingekehrt. Obwohl inzwischen in italienischer Hand zeigt die Speisekarte doch sehr viele schwäbische und badische Spezialitäten und so war es nicht verwunderlich dass Schnitzel, Leberle und Kutteln mit Bratkartoffeln bei den schwäbischen Teilnehmer favorisiert wurden.
Bestens unterhalten wurde die Gruppe im Sudhaus von Egon Häring und Roland Vogel, die einige Anekdoten und Witzle auf Lager hatten. Schweren Herzens musste dann Richtung Bahnhof aufgebrochen werden um den Zug nach Rottweil noch zu erwischen. Die Heimfahrt gestaltete sich dann logischerweise noch unterhaltsamer als die Hinfahrt. Mit dem Versprechen nächstes Jahr einen ähnlichen Ausflug zu veranstalten verabschiedeten sich alle Teilnehmer und waren sich einig dass ein sehr schöner Tag zu Ende ging.