ROTTWEIL-HAUSEN – Zum Unterrichtsbesuch in der Maximilian-Kolbe-Schule in Hausen musste FDP-Politiker Daniel Karrais erneut die Schulbank drücken. Zwei Klassen hatten mit Lehrer Maximilian Sproten verschiedene Themen im Vorfeld festgelegt und kurze Impulsvorträge vorbereitet. Danach stellten sie ihre Fragen an den Politiker.
Zunächst ging es um die geplante Hängebrücke in Rottweil. Die Schüler interessierte, ob diese nun wirklich komme, wie der Stand der Planungen sei und welche Rolle die Stadt Rottweil hierbei spiele. „Als Stadt haben wir aber keinen Einfluss darauf, wie schnell, da das Ganze eine private Unternehmung ist. Die Stadt ist aber dafür und hat den Weg bereitet,“ wusste Karrais aus dem Gemeinderat zu berichten.
Beim Thema Cannabis-Legalisierung interessierte die Klassen vor allem, wie dies genau erfolgen soll. Für Karrais steht fest: „Meiner Ansicht nach ist nur eine kontrollierte Abgabe an Erwachsene in lizensierten Geschäften, wie bspw. Apotheken, sinnvoll.“ Besonderen Wert legte er auf die Betonung der gesundheitlichen Schäden, die vor allem an jugendlichen Gehirnen entstehen können. „Das Risiko einer Psychose ist nicht zu unterschätzen!“ redete er den Jüngeren ins Gewissen.
Ausgesucht hatten sich die Klassen auch das Thema Wehrpflicht. In der aktuellen Situation ein heiß diskutiertes Thema und die Schüler interessierte natürlich, ob die Wiedereinführung der Wehrpflicht kommen wird. „Ich halte das für Unfug!“ so Karrais Statement. Die Bundeswehr sei mittlerweile viel zu spezialisiert, als dass unausgebildete junge Männer hier wirklich nützlich wären. Auch eine verpflichtende Wiedereinführung des Zivildienstes hält der FDP-Mann nicht für zielführend.
„Bei meinen Besuchen in Pflegeeinrichtungen wurde mir mehrfach bestätigt, dass man dies nicht wünsche. Man bräuchte eher qualifiziertes und gut ausgebildetes Personal. Arbeitskräfte in Form von Zivildienstleistenden, die nur eine begrenzte Zeit in der jeweiligen Einrichtung mitanpacken, würden die wesentlichen Probleme nicht beseitigen.“
Als letztes Thema stand die Elektromobilität auf der Agenda. Was Karrais von E-Autos halte, war die brennendste Frage. „E-Autos werden bei der Mobilität der Zukunft sicher eine Rolle spielen, aber nicht die einzige. Die Verbrenner generell zu verteufeln und komplett abschaffen zu wollen, ist aber sicher keine Lösung!“ Man müsse sich durchaus Gedanken machen, was mit den Verbrennern passiere. Nicht sinnvoll sei, die bestehenden Verbrenner durch neu produzierte E-Autos ersetzen zu wollen. Dies widerspreche dem Nachhaltigkeitsgedanken. Andere Technologien wie beispielsweise Wasserstoff würden vor allem im Bereich der Luftfahrt und für den Schiffverkehr in Frage kommen. „Es wird auf jeden Fall auf eine differenziertere Lösung herauslaufen. Nur auf E-Autos zu setzen, halte ich für einen Fehler!“
Zum Abschluss des Besuches zog Karrais ein positives Fazit: „Es war eine spannende Diskussion, in der ich mich bemüht habe, die teilweise komplizierten Sachverhalte verständlich zu erklären – was aber nicht immer ganz einfach ist. Ich hoffe, dass die Schulklassen dennoch etwas aus der Diskussion mitnehmen konnten. Mir persönlich zeigen solche Unterrichtsbesuche immer wieder, wie bereichernd der Austausch zwischen Schule und Landespolitik für alle Beteiligten ist. Denn auch ich nehme aus dem Gespräch wieder einiges für meine Arbeit im Landtag mit!“