Die Helios Klinik Rottweil testet derzeit alle im Krankenhaus Beschäftigten, vom ärztlichen Dienst über das Pflegepersonal und den Therapeuten bis hin zu den Reinigungs- und Servicekräften. “Anlass hierzu sind mehrere bei Routinekontrollen positiv getestete Patienten und Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen der Klinik”, teilte eine Sprecherin der Klinik mit. Diese Maßnahme erfolgt demnach in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt.
Seit Mitte Januar haben in der Helios Klinik Rottweil alle, die direkt mit den Patienten arbeiten, eine FFP2-Maske – und auch die Patienten sind verpflichtet, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, wenn sie nicht alleine im Zimmer sind. Seit Anfang des Monats ist der Zutritt zur Klinik generell nur noch mit FFP2-Maske gestattet. Alle Patienten, die stationär im Krankenhaus aufgenommen werden, werden getestet: Patienten, die mit einem geplanten OP-Termin oder zu einem invasiven ambulanten Termin in die Klinik kommen, müssen zwingend einen negativen PCR-Test mitbringen. Notfallpatienten werden beim Eintreffen mit einem Antigen-Schnelltest abgestrichen, um ihre Infektiosität zu überprüfen. Wenn feststeht, dass der Patient stationär bleibt, folgt ein PCR-Test; bis zu dessen Ergebnis bleibt der Patient in einem Einzelzimmer. Notfallpatienten mit Corona-Symptomen gehen nicht in die Notaufnahme, sondern direkt auf die Corona-Isolierstation und werden dort abgestrichen. Alle Corona-positiven Patienten werden auf der Isolierstation untergebracht. Das teilte die Klinikleitung am Mittwoch mit.
Trotz dieser umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen im Krankenhaus seien nun bei Routinekontrollen sowohl einige positive Patienten als auch Mitarbeiter identifiziert worden. Mit der eingeleiteten umfangreichen Testung möchte das Rottweiler Krankenhaus laut Pressemitteilung sicherstellen, dass sich keine weiteren unerkannt Corona-positiven Patienten auf Normalstation befinden – und auch keine symptomlosen positiven Beschäftigten mit den Patienten arbeiten.
Auf Nachfrage der NRWZ geht die Klinik-Sprecherin ins Detail: “Wir haben einen Schwerpunkt auf der Intensivstation im Non-Covid-Bereich, wo letzte Woche unerkannt ein Corona-positiver Patient behandelt wurde. Hier haben wir insgesamt sieben Beschäftigte – Ärzte, Therapeuten, Reinigungspersonal – mit einem positiven Befund identifiziert. Auf einer weiteren Station haben wir einen Fall im Personal und drei Fälle bei den Patienten”, teilt sie mit. Alle positiv getesteten Mitarbeiter seien in Quarantäne, die Patienten auf der Covid-Isolierstation.
“Bis die Lage geklärt ist, werden zunächst alle geplanten Operationen, die aus medizinischer Sicht geschoben werden können, abgesagt. Auch die geplanten Sprechstundentermine werden bis auf Weiteres verschoben. Die betroffenen Patienten werden von den Fachabteilungen persönlich informiert, erste Kontaktaufnahmen finden bereits statt”, so die Klinik-Sprecherin.
Der Betrieb auf der Intensivstation werde sich für die nächste Zeit auf die Behandlung der Corona-Patienten konzentrieren; die Notfallversorgung bleibt weiterhin gewährleistet. Bis zum endgültigen Befund-Status von Personal und Patienten wird die Klinik auf einen Einbettzimmer-Betrieb umstellen, um eine mögliche Infektionsgefahr auf ein Minimum zu reduzieren.
Bei allen Maßnahmen, die nun getroffen werden, steht die Helios Klinik Rottweil laut Pressemitteilung in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt.
Die Zahlen liegen nun auf dem Tisch – mindestens 39 Mitarbeiter der Helios-Klink sind infiziert. Da fragt man sich doch, wie das bei einem angeblich so ausgeklügelten Hygiene-Konzept, das selbstverständlich mit den Behörden abgestimmt ist passieren kann. Vertrauenserweckend geht anders. Aus dem deutlich größeren SBK ist nichts derartiges bekannt, obwohl dort deutlich mehr Patienten mit und ohne Corona behandelt werden. Wurde hier von der Behörde genau gleich konsequent gehandelt, wie in der Physiotherapie-Praxis oder in dem (nicht) genannten Supermarkt? Es ist zu befürchten.
Und wo sind die konkreten Zahlen? Mehrere / einige … diese Begriffe lassen wohl auf einen größeren Ausbruch schließen. bin mal gespannt, wie es mit der Transparenz weitergeht.