ROTTWEIL -Zu einem Mühlenspaziergang mit Stadtarchivar a.D. Winfried Hecht lädt der SPD-Ortsverein am Samstag, 21. August ein. Treffpunkt ist um 15 Uhr bei der ENRW in der Au 5. Der Spaziergang dauert etwa eineinhalb Stunden.
Das Thema Wasser hat nicht erst heute eine zentrale Bedeutung auch für unseren Raum. In Rottweil war es am obersten Neckar über Jahrhunderte mit der Energiegewinnung verbunden. Dazu dienten vor allem die Mühlen, die mit allen Vorteilen, aber auch Schwierigkeiten ihrer Lage fertig werden mussten. Einerseits war der junge Fluss mit seinem beachtlichen Gefälle in diesem Zusammenhang ausgesprochen günstig, andererseits war der oft monatelange Wassermangel zur Sommerszeit ein erheblicher Nachteil. Auf jeden Fall wäre es falsch, die einst klappernden Mühlen nur als Orte zur Verarbeitung von Getreide zu sehen. Vielmehr siedelten sich bei unseren Mühlen schon früh alle denkbaren Gewerbe an.
Solchen Zusammenhängen bis zum Mühlensterben im letzten Jahrhundert und darüber hinaus nachzugehen ist der Sinn eines Spazierganges durch das Neckartal mit Winfried Hecht, der über die Rottweiler Mühlen geforscht und wiederholt veröffentlicht hat. Der Mühlenspaziergang beginnt am Hauptstandort der ENRW, wo über Jahrhunderte die Johannsermühle betrieben wurde, führt über die einstige Katzensteigmühle zur Drehersmühle und endet bei der Spittelmühle. Alle diese Mühlenstandorte haben heute andere Funktionen, teilweise sogar im Sozialbereich. Über solchen Wechsel und weitere Perspektiven, etwa hin zur geplanten Landesgartenschau, sich gemeinsam Gedanken zu machen, ist sicher die Mühe wert.