ROTTWEIL – Das Aufsagen, also Vorkommnisse der Stadtverwaltung oder kleine Missgeschicke bekannter Bürgersleute auf heitere Art und Weise aus einem Narrenbuch auf der Straße oder in Wirtschaften zu erzählen, ist ein wichtiger Bestandteil der Rottweiler Fasnet. Aus diesem Grund bot die Narrenzunft dieses Jahr wieder eine Aufsage-AG an. Die Resonanz war beeindruckend.
51 Interessierte horchten gespannt der Begrüßung durch Helmut Kleiter, der dann auch den Vortrag hielt. Unter den Zuhörern war auch eine Abordnung von der Narrenzunft Singen, die einen ähnlichen Kurs in ihrer Stadt auf die Beine stellen wollen und deshalb sehr aufmerksam das Geschehen verfolgten.
Erklärt wurde den Anwesenden, woher der Stoff fürs Narrenbuch kommen kann. „Egal, ob einem Familienmitglied oder einer Vereinskameradin ein Missgeschick passiert, wichtig ist zuerst mal, dass die Sachen das Jahr über in einem Heft gesammelt werden. Die Vergesslichkeit nämlich ist die schlimmste Untugend des Narren“, erklärte Kleiter den Wissbegierigen. Auch müssen es gar nicht viele Vorkommnisse sein, die Eingang in das Narrenbuch finden. Zwei richtig gute Geschichten sind besser als fünf mittelprächtige. Die Teilnehmer überzeugte das Konzept der Veranstaltung in vollem Umfang.
„Ich hatte irgendwie Respekt vor einem Narrenbuch. Jetzt weiß ich aber, dass es gar nicht so schwierig ist, weil es nur eine wichtige Regel gibt: Niemand zu Leid – jedem zur Freud“, meinte denn auch eine Zuhörerin. Der Kurs machte vielen Mut, es tatsächlich dieses Jahr mit dem Aufsagen zu probieren.“ Ich bastele mir ein kleines Narrenbuch und nehm es in meiner Hosentasche mit.“, sagt ein Federhannes, der aber unerkannt bleiben will. Recht so!