Rottweil. Im Esch rollen die Bagger an: Noch im Juni erfolgt der Baubeginn der neuen JVA Rottweil. Das teilte das Landesamt für Vermögen und Bau am Donnerstag mit. Fertiggestellt sein soll das 500-Haftplätze-Gefängnis im Jahr 2027.
„Der erste Bauauftrag ist vergeben, noch im Juni und damit deutlich früher als geplant, beginnen die Bauarbeiten für den Neubau der JVA Rottweil“, so Thomas Steier, Leiter des Amtes Konstanz des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-Württemberg, laut einer Pressemitteilung seiner Behörde. Die Zustimmung des Finanzministeriums für den Baubeginn sei erteilt, die Baugenehmigung liege vor und die ersten Bauleistungen seien vergeben worden. Nun ist laut der Behörde vorgesehen, bereits in der Woche ab dem 5. Juni 2023 mit den Bauarbeiten zu starten.
Der ursprünglich für Herbst 2023 geplante Baustart werde damit deutlich vorgezogen. Zunächst wird der Oberboden abgetragen und auf geeigneten landwirtschaftlichen Flächen in der näheren Umgebung wieder eingebaut. Dies verbessere die Bodenqualität dieser Flächen, diene der Wasserspeicherung und sei damit Teil der ökologischen Ausgleichsmaßnahmen, teilt das Landesamt mit.
Voraussetzung für den angesetzten Baubeginn ist ihrzufolge, dass das Wetter nicht zu nass ist und das Baufeld mit Baumaschinen befahren werden kann.
Im Weiteren haben sich für den 26. Juni 2023 Finanzminister Dr. Danyal Bayaz, Justizministerin Marion Gentges und Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf zu einem Baustellentermin angekündigt. Sie wollen sich über das Projekt informieren und dabei den offiziellen Baubeginn mit einem ersten Spatenstich einläuten.
Info: Das Land Baden-Württemberg investiert rund 280 Millionen Euro in die neue JVA Rottweil. Geplant sind insgesamt 18 Nutzungsbereiche mit einer Gesamtnutzfläche von 25.463 Quadratmetern mit insgesamt 502 Haftplätzen. 52 Hafträume werden barrierefrei ausgestaltet sein.
Besonderer Wert wird laut dem Land auf die energetische Ausrichtung der neuen JVA gelegt. So übertrifft der Gebäudeenergiestandard die gesetzlichen Vorgaben um etwa 30 Prozent. Des Weiteren wurde ein nahezu klimaneutrales Energiekonzept entwickelt, die Beheizung erfolgt über
Wärmepumpen und Hackschnitzel, die Dächer werden als Biodiversitätsdächer ausgeführt und mit Photovoltaikmodulen belegt. Die geplante PV-Leistung beträgt rund 1,8 Megawatt.
Ausgehend von einer Gesamtbauzeit von rund vier Jahren soll der Neubau der JVA im Jahr 2027 fertiggestellt sein.