ROTTWEIL – Maria Perez-Froemel ist alleinerziehende Mama von drei Kindern. Weil die Situation sie ziemlich belastete, besuchte sie kürzlich ein Seminar, wo sie lernte, besser damit umzugehen und auch, wo sie Hilfe bekommen kann. Nun möchte sie anderen Alleinerziehenden helfen, zusammen mit ihren Freundinnen Andrea Stehr und Tanja Wäschle und unterstützt von Nadja King vom Mehrgenerationenhaus und Frido Ruf von der Katholischen Erwachsenenbildung hat sie jetzt den Treffpunkt für Alleinerziehende, Patchwork- und Wochenend-Mamas und -Papas gegründet. Der trifft sich jeden Monat im Kutschenhaus beim Kapuziner, manchmal aber auch anderswo.
Die Auftaktveranstaltung war ein Nachmittag mit der Anwältin Yella Kussmaul, die zum Thema „Juristische Fragen zu Trennung und Scheidung“ referierte und Fragen beantwortete. Geplant sind neben solchen Infoveranstaltungen aber auch gemeinsame Ausflüge, Bastelnachmittage oder einfach gemütliche Zusammenhocks bei Kaffee und Kuchen. Alles natürlich mit den Kindern, das versteht sich von selbst, denn die Kinderbetreuung ist, das wissen alle drei aus eigener Erfahrung, oft genug ein großes Problem.
Zusammenhalten, sich austauschen, mal Spaß haben außerhalb des stressigen Alltags, das ist, was die drei erreichen wollen. Denn sie haben alle viele schlechte Erfahrungen gemacht. Andrea beispielsweise kam nach der Trennung mit ihren zwei Kindern aus dem Ausland zurück in die Heimat, „ich hab von den Behörden keine Hilfe, keine richtigen Auskünfte bekommen“, erzählt sie. „Das war schrecklich!“ Tanja Wäschle wiederum ist Patchwork-Mama und weiß auch hier von allerhand Herausforderungen zu erzählen.
Mit ihrer neuen Plattform wollen sie aber nicht nur im Kleinen handeln, sondern auch Größeres erreichen. „Wir erhoffen uns mehr Gehör“, sagt Maria Perez-Froemel. Mehr Gehör für die Probleme Alleinerziehender, das möchte auch Frido Ruf erreichen. Er betont, dass in Baden-Württemberg mehr als 20 Prozent der Kinder in Einelternfamilien aufwachsen. Das Thema bekomme viel zu wenig Aufmerksamkeit, dabei seien diese Familien mehr als andere armutsgefährdet, umso mehr freue er sich über das Engagement der drei Freundinnen. Und Nadja King weiß, wie schwierig es ist, Alleinerziehende zu erreichen, denn schon früher gab es einen Treff für Alleinerziehende im Rahmen des Mehrgenerationenhauses, der dann aber eingeschlafen ist. Deshalb sei es auch gut, dass die Treffen so gestaltet seien, dass die Kinder dabei sein können.
Info: Die drei Mamas sind über Handy erreichbar: 0171/1513961, über Email: [email protected] und außerdem auch in Facebook zu finden.