ROTTWEIL – Obdachlosigkeit ist für viele Betroffene keine selbst gewählte Lebensform, sondern ein harter Schicksalsschlag. Für eine Übergangszeit hält die Stadt Rottweil Unterkünfte für Obdachlose bereit, um ihnen in dieser kritischen Lebenssituation zu helfen. Seit vielen Jahren spendet Ralph Prinz, von Betten Prinz in Zimmern, regelmäßig Matratzen und Bettwaren für die Unterkunft der Stadt am Omsdsorfer Hang – eine wichtige Unterstützung, für die man seitens der Stadt sehr dankbar ist.
Gerold Martin betreut die städtische Obdachlosenunterkunft und hat schon unzählige Schicksale kennengelernt. Und auch Renate Glatthaar, Leiterin der Obdachlosenbehörde bei der Stadtverwaltung Rottweil, informiert sich regelmäßig vor Ort über den Stand der Dinge. Immer montags und donnerstags ist Martin in der Unterkunft anzutreffen und versieht seine Hausmeister- und Bürotätigkeiten. Für die Bewohner hat er stets ein offenes Ohr. Wenn wieder eine der Unterkünfte frei wird, ist es ebenfalls Gerold Martin, der schaut, dass alles wieder in Ordnung kommt, damit der nächste Obdachlose einziehen kann. Vor allem die Matratzen und Bettwaren müssen aus hygienischen Gründen häufig ausgetauscht werden.
Das Geld dafür ist knapp, vor allem Matratzen sind kostspielig. Doch seit vier Jahren spendet Ralph Prinz, Inhaber von Betten Prinz in Zimmern, regelmäßig neue Matratzen und Bettwaren. Dabei ist über die Jahre eine Summe von mehreren tausend Euro zusammengekommen. Dafür haben Renate Glatthaar und Gerold Martin sich nun kürzlich direkt vor Ort bei Ralph Prinz bedankt und aufgezeigt, wie wertvoll diese Unterstützung für ihre Arbeit ist. „Wir sind sehr dankbar für die Spenden. Wir haben einen sehr hohen Durchlauf und gerade diese Dinge sind ein sehr hoher Kostenfaktor“, betont Glatthaar.
Jede Stadt muss Notunterkünfte für Menschen bereitstellen, die kurzfristig obdachlos geworden sind. Mancher Bewohner bleibe nur für einen Tag, andere aber auch für Wochen, berichtet Gerold Martin. Die Rottweiler Notunterkunft ist immer gut belegt. Um der wachsenden Anfrage gerecht werden zu können, wurden jetzt auch zwei Wohncontainer aufgestellt. Die Bewohner sind zwischen 24 und 75 Jahre alt, ihre Schicksale ganz unterschiedlich. Oft sind dies Menschen in kritischen Lebenssituationen, die beispielsweise mit ihrer Verschuldung nicht mehr zurechtkamen und ihre Wohnung durch eine Zwangsräumung verloren haben. Ziel ist allerdings, dass die Bewohner möglichst nur kurze Zeit in der Unterkunft verweilen und wieder eigenen Wohnraum und Arbeit finden.