Dienstag, 28. November 2023
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Rottweil

Perspektiven für die Händler gefordert

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Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des GHV Rottweil, Detlev Maier, hat der FDP-Landtagsabgeordnete und Stadtrat Daniel Karrais verschiedene Einzelhandelsunternehmen in Rottweil besucht.

Bei einem Rundgang durch die Stadt Rottweil erkundigte sich Daniel Karrais, Wahlkreisabgeordneter der FDP/DVP-Landtagsfraktion, gemeinsam mit Detlev Maier, Vorsitzender des Gewerbe- und Handelsvereins Rottweil, bei den Inhabern verschiedener Geschäfte in der Rottweiler Innenstadt nach der Lage der Händler.

Schuhmachermeister Karl-Heinz Auch hatte das große Glück, dass er als Handwerker und Dienstleister des Gesundheitswesens seine Kunden auch weiterhin während des Lockdowns mit orthopädischen Einlagen und Zurichtungen sowie Reparaturen versorgen konnte.

Ganz anders erging es hier Marius Kirsner von Intersport Kirsner. Während Ende April die ersten Geschäfte ihre Tore bereits öffnen durften, musste Intersport Kirsner aufgrund der 800-Quadratmeter-Regel geschlossen bleiben. „Diese Einschränkung glich eher einer Willkür als einer objektiven Beurteilung der Sachlage. Zum Glück haben die Gerichte das gekippt“, so Karrais. Bereits Mitte April plädierten die Liberalen für eine Regelung, die sich nach der Zahl der erlaubten Person pro Fläche richte.

Anke Bitsch, Inhaberin des Blumengeschäftes Rosenkavalier, beklagte den Wegfall des Ostergeschäfts. Auch wie es weitergehe, sei immer noch sehr ungewiss. „Unsere Kunden kaufen oft Geschenke, für Anlässe, bei denen sie eingeladen sind. Diese Anlässe gibt es aber gerade nicht“, meint Bitsch, die erst vor kurzem in das Geschäft eingestiegen ist.

Mit im Club der Neueinsteiger ist Tina Graf mit der Petite Confiserie Graf. Zwar sei es immer noch schwer, an gewisse Zutaten für manche Pralinen zu kommen, aber es fänden immer mehr Kunden den Weg in den Laden, um Grafs kleine Versuchungen zu kaufen.

Der Chef des Herrenausstatter Gent. Tobias Rützel zeigte sich insgesamt optimistisch. Aus Rützels Sicht habe sich gezeigt, wie wichtig ein lokaler Online-Marktplatz sein könne. So habe er die Zeit der Schließungen genutzt sich hierbei weiter zu entwickeln. Über die Initiative des GHV „Rottweil liefert’s“ tauschten sich Maier und Karrais auch auf den Wegen zwischen den verschiedenen Geschäften aus. „Die Aktion wurde recht gut angenommen und hat vielen der Teilnehmer etwas Umsatz beschert“, so Maier.

Wichtig sei jedoch, dass es jetzt bald Möglichkeiten gebe, wieder Anlässe zu geben in die Stadt zu kommen, so Maier. Auch die besuchten Geschäftsinhaber berichteten, dass die Laufkundschaft recht wenig sei, wohl auch wegen der Maskenpflicht, die nicht zum Verweilen im Geschäft einlade.

„Wir müssen dem Einzelhandel in der kommenden Zeit Perspektiven bieten. Wir schlagen auf Landesebene vor, den Kommunen und Händlern die Möglichkeit zu geben, mehr verkaufsoffene Sonntage in den nächsten beiden Jahren zu veranstalten“, sagte Karrais dazu. Bisher brauche man für die Sonderöffnungen an Sonntagen einen Anlass. Es sei jedoch wichtig, dass diese Tage, die zusätzliche potentielle Kunden in die Stadt bringen könnten, möglichst einfach vom lokalen Handel festgelegt werden dürfen, so Karrais. „Verkaufsoffene Sonntage bringen zusätzlichen Umsatz in die Kassen. Das ist nach den langen Schließung dringend nötig“, meint der Landtagsabgeordnete dazu. Man müsse jetzt politisch alles tun, um die Einzelhändler und die Gastronomie zu unterstützen.

„Geschäfte und Lokale, die wir heute verlieren, bekommen wir nicht so schnell zurück. Darum müssen wir genau hinschauen, wie wir die Kernorte durch ein breites Angebot attraktiv halten können,“ schließt Karrais ab.

Pressemitteilung (pm)
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Kommentare zu diesem Beitrag

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  1. Die Innenstadt in RW ist seit Jahren im Totenbett und immer findet sich sich ein neuer Schuldiger…. Zwischen den noch immer schönen Häuser wird alles plump zubetoniert, damit auch ja kein Blatt die Hauptstraße verschmutzt und Jahr für Jahr mehr Verkehr mittendurch, der auch durch eine 20er Zone einfach nicht attraktiv werden will…
    man muss die Innenstadt attraktiver und grüner gestalten, den Friedrichsplatz und den Zob von den sich dort täglich aufhaltenden und nicht einladenden Gruppen befreien und fernab des fünften Rottweiler-Wunderbar-Allerlei-Geschenke-nonsense-Ladens mehr auf die seit Jahren bestehenden kleinen Fachgeschäfte setzen. Qualität, mit Mehrwert für den Kunden anlocken und keine Läden, die China-Schrott zu überteuerten Preisen an den Kunden / Touristen bringen wollen…
    Wozu soll ich denn in die Stadt gehen? Um auf einer hässlichen Betonfläche direkt neben den fahrenden Autos beim Bäcker einen Kaffee zu trinken? Oder um einen kleinen Stofftier Rottweiler für 15€ zu kaufen, den man für weniger als 5€ bestellen kann? Zumindest die Gestaltung ist in Villingen oder Balingen klar besser und wenn man dann eh auf einen Kaffee dort ist, besorgt man sich gleich was man sich auch in RW hätte besorgen können…
    Das Sichtum wird weitergehen bis verstanden wird, dass die Inhaber der Läden und der Immobilien und die Stadt selbst dran Schuld sind und nicht Corona, die grüne Wiese, die Parkplätze oder das Internet

  2. Wenn ich Mo – Sa kein Geld habe um es auszugeben, ist das bestimmt auch nicht am Sonntag da. Wir haben schon lange Ladenöffnungszeiten an den den 6 Werktagen. Das reicht. Und wenn ich mir keine neue Hose leisten kann oder will – dann nützt auch der Verkauf am 7. Tage nichts.

    • Wenn ich schon Werktags keine Lust habe mit MundNasenSchutz in den Geschäfter rumzustehen, werde ich das am Sonntag sicherlich nicht tun.

  3. Finde ich gut wenn ein Politiker sich mal das “Leben in der Gesellschaft“ anschaut! Viellwicht versteht er dass es nur in der Normalität weitergehen kann. Da helfen auch Milliarden von Hilfsprogrammen nicht.

  4. Die Lösung kann nur die Rückkehr zur Normalität sein, was die Politik nicht will. Und warum? Weil man systematisch das Gesundheitswesen totgespart hat!