ROTTWEIL – Altes und Neues vereint – so wollte der neue Frauenbund-Vorstand bei der diesjährigen Fasnet im Gemeindehaus auftreten, doch einige waren krank, so dass dies im Programm mit eingebunden wurde. Die fehlenden Damen und Namen wurden bildlich zu diesem Auftritt mitgebracht.
Noch in der Weihnachtszeit ist es Brauch den Weihnachtsbaum zu „loben“; so ziehen manche Leute von Haus zu Haus beziehungsweise die Damen um Irmgard Efinger zogen mit Christbaum ins Gemeindehaus ein. Lieder wie “Ihr Kinderlein kommet, vom Himmel hoch und we wish you a …” mussten für allerlei Szenarien um den Christbaum herhalten. Und weil das Singen auch anstrengt konnte mit jedem Lob ein Schnäpsle getrunken werden. Um dem Baum bis zur Fasnet die Ehre zu geben wurde er noch kurz in einen Narrenbaum umgestylt.
Der Nachwuchs im Kabisland ist überall zu finden. Vom letzten Herbstlager kam ein Programmpunkt direkt ins Gemeindehaus zum Frauenbund. „Sister Act“ als Playback mit Klavier und Schmackes. “Schön, wenn sich die Generationen auch hier wieder treffen”.
Was wäre die Fasnet ohne Musik und ohne Apres-Ski-Hit’s? Diesmal wusste die Alfa-Gruppe mit ihrer Musik zu einem Sport-Tanz-Mix das Publikum zu begeistern. Die Hände in die Höh und jippie-jöh. Für’s Gemüt und mit Reim in Bestform und Tiefgang wusste die Spittel-Muck Rita Rimpp wieder allerlei aus der Sicht einer älteren Dame im Spital in Worte zu fassen.
Und wird das Klagen manchmal etwas viel hilft eine rote Nase in allen Lebenslagen zu mehr Lebenslust.Wer kennt noch das Lied „Meine Oma hat ne Brille mit Beleuchtung …“? Als Refrain zu der neuesten Errungenschaft der Spittelmuck, eine beleuchtete Brille, kam schnell diese Lebensfreude auf. Mit solch einer Brille wird auch die Roratemesse zum Highlight. Auch Narrenstückle wurden feste eingebaut und intensiv beleuchtet.
Das größte Rätsel um Pfarrer Thomas Böbel konnte an diesem Abend gelöst werden. Warum nur sah man ihn in der Windelabteilung Windeln aussuchen – es gibt nun eine „Tafel“-Kiste in der Kirche, für welche man auch Wäsche und Kosmetikartikel auswählen kann. Ahhhhh!
Dann wurde es still im Gemeindehaus und eine kleine Gruppe ledige Wallfahrerinnen machten sich auf den Weg. Der heilige „Sankt Schickanuns“ wurde fast meditativ angefleht, dabei natürlich überall geschaut, welche Männer für die älteren Damen denn in Frage kämen – … schick uns doch endlich an Mann“!
So mussten auch die Herren der Stadtkapell (mit den strammen Waden), Wadelkappa und Narren wie Hannes und Biss herhalten, um deren Vorzüge zu bewerten. An diesem Abend wurde leider keiner auserkoren, so dass die Hoffnung auf eine weitere Wallfahrt ins französische Lourdes übrig blieb.
Zum Ende machten sich Annette Efinger-R. und Melanie Rasp auf, um von der Aussichtsplattform des Thyssen-Test-Turms in die Runde und über Rottweil-Altstadt zu schauen. Die verschiedenen Narrenstückle, die sie wieder mühsam gesammelt, doch brillant verpackt vortragen konnten, ließen „tief“ blicken und wurden mit viel Gelächter und Beifall belohnt.
Sicher hat man vor dort oben auch den roten Faden der Programmmoderation verfolgen können. Melanie Rasp hatte sich als alleinstehende Bäuerin auf den Weg gemacht. Gekonnt hat sie von der Ursprungsgeschichte ihres Bäuerinnenlebens, ihrer Suche nach einem Mann oder Hilfe auf dem Hof, über die verschiedenen Auftritte und vieler dazu ausgewählter Witze den Rahmen gezogen. Diese Leistung musste einfach vom ganzen Saal mit einer Rakete belohnt werden.