
Das „Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Rottweil (Gymnasium)“ hat am vergangenen Dienstag in der Aula des Albertus-Magnus-Gymnasiums feierlich die diesjährigen Absolventinnen und Absolventen verabschiedet. Insgesamt 84 Referendarinnen und Referendaren konnte die Urkunde über das Bestehen der Zweiten Staatsprüfung überreicht werden.
Rottweil. Überreicht wurde auch der Preis für „Innovatives Lernen und Lehren“. In diesem Jahr erhält ihn Anna Montoya für ihre Arbeit „Online-Übersetzer im Französischunterricht – Ein Strategietraining zum Einsatz digitaler Hilfsmittel bei der schriftlichen Textproduktion in Klasse 10“. Sie nutzte im Unterricht verschiedene digitale Übersetzer, die kritisch reflektiert wurden. Der Preis wurde seit 1995 bereits zum 28. Mal verliehen. Er würdigt Abschlussarbeiten, die besonders innovativ und exzellent Inhalte und Schülerorientierung, Theorie und Praxis wirksam verbinden. In diesem Jahr waren die Arbeiten besonders durch Projektelemente und durch die Auseinandersetzung mit digitalen Medien gekennzeichnet waren.

Die Absolventinnen und Absolventen haben einen 19-monatigen Vorbereitungsdienst absolviert. Dabei haben sie an 30 Gymnasien der Landkreise Rottweil, Schwarzwald-Baar, Tuttlingen und Konstanz hospitiert und unterrichtet. Am Seminar Rottweil sind sie in der Didaktik und Methodik ihrer Fächer sowie in Pädagogik ausgebildet worden und haben eine Vielzahl praxisorientierter Veranstaltungen besucht. In der über 50-jährigen Geschichte des Seminars war es der 81. Kurs, der seine Ausbildung beendet.
Friedrich Firnkes, der derzeitige Direktor des Seminars, übergab die Zeugnisse. Er blickte auf eineinhalb Jahre der Ausbildung zurück und sprach den Absolventinnen und Absolventen Glückwünsche zum Abschluss einer exzellenten Ausbildung aus. Den Ausbilderinnen und Ausbildern dankte er für die intensive Zusammenarbeit mit den Referendaren.
Firnkes betonte in seiner Ansprache die Bedeutung und die Verantwortung von Lehrerinnen und Lehrern in einer Zeit, die von zunehmenden Krisen geprägt sei. Die Corona-Pandemie, der Klimawandel oder der Krieg gegen die Ukraine mit all ihren Folgen von Fluchtbewegungen, Vertrauens- und Vertrautheitsverlusten und Verunsicherung fordere Schule und Lehrende zunehmend heraus. Der Schule wachse gerade mit Blick auf Demokratieerziehung und Orientierung eine besondere Bedeutung zu. Diese werde durch den absehbaren Lehrkräftemangel nicht einfacher.
Schülerinnen und Schüler zu informierten, kritik- und urteilsfähigen und verantwortungsbewussten Persönlichkeiten zu bilden und auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten, sei die große Aufgabe der angehenden Lehrkräfte in ihren unterschiedlichen Fächern. Sachen zu klären und Menschen zu stärken sei mehr denn je vonnöten. Am Ende gab Firnkes der Zuversicht Ausdruck, dass die gute und anerkannte Ausbildung die Grundlage eines erfüllenden Berufslebens sein werde.
Rebecca Motzer und Kristina Seitz vom Ausbildungspersonalrat blickten launisch zurück auf die gleichermaßen anstrengende wie bereichernde Zeit der Ausbildung und dankten Seminarleitung und Verwaltung. Die Feierstunde wurde von Referendarinnen und Referendaren des folgenden Jahrgangs musikalisch umrahmt.