ROTTWEIL – Beste Laune beflügelte die letzte Sitzung des Arbeitskreises RadKultur der Lokalen Agenda. Der Grund? Einen gelungeneren Start in den diesjährigen Radlerfrühling konnte sich die Runde um Sprecher Stefan Mauch kaum vorstellen. Das galt sowohl für den „Frühlings-RadCheck“ bei schönstem Wetter wie kurz darauf für die erste öffentliche Präsentation der großen Umfrage zum Rottweiler Fahrradklima.
„Unser Radcheck auf dem Kapellenhof war ein echter Knaller“, blickte Mauch zufrieden zurück. Die radtechnische Kompetenz der Akteure hatte sich rasch herumgesprochen. Noch Tage nach der Aktion erhielt er einen Hilferuf, doch vorbeizukommen, um ein Rad zu begutachten. Die Monteure berichteten, dass sie an den Montageständern ständig ausgelastet waren. Vor allem Bremsen, Beleuchtung, Gangschaltungen und Ketten wurden wieder fit gemacht für den Start in die neue Radlersaison. Und so nebenbei gab es immer wieder Gelegenheit für nette Gespräche: Fachsimpeleien, aber auch so manches Radlerleid im Rottweiler Stadtverkehr.
Geradezu überwältigend war diesmal die Dankbarkeit derer, die diesen Service nutzten. Im vergangenen Jahr gingen in den rund drei Stunden 100 Euro an Spenden ein. Doch dieser stattliche Betrag wurde diesmal weit getoppt: Raymund Holzer verkündete stolz eine Summe von 178 Euro, die dem AK RadKultur zur freien Verfügung steht. So wurde umgehend neueste Fachliteratur ins Auge gefasst. Und eines stand außer Zweifel: der Frühlings-RadCheck ist inzwischen Institution. Fortsetzung also im Jahr 2019.
Viel Lob erhielt Stefan Mauch für seine lockere und zugleich aussagestarke Präsentation der Umfrage zum Rottweiler Fahrradklima im Alten Rathaus. Zahlreiche Verwaltungsspitzen und lokale Medien waren beeindruckt. Angetan war die Gruppe von der Offenheit, mit der die Verwaltung diese Mühen anerkannte und die Ergebnisse würdigte. Nachfragen und eigenen Beiträge verrieten: Das waren mehr als Höflichkeitsfloskeln, das sprach für Problembewusstsein. Einen Verwaltungstipp griff RadKultur ruckzuck auf: als nächste Adresse für die Präsentation ist der Rottweiler Gemeinderat vorgesehen.
Gottfried Gestrich-Gärtner wollte jedoch keine reine Wiederholung des vergangenen Auftritts. Er wünschte sich eine knackige Zusammenfassung der wesentlichen Umfrageergebnisse und einige zugespitzte Forderungen, mit denen der Gemeinderat sich dann konkret auseinandersetzt. Und so steht nun im Antrag, dass Rottweil in ein zukunftsweisendes Radverkehrskonzept einsteigen soll. Außerdem gehört auch Fahrradmobilität ins angedachte Rottweiler „Mobilitätslabor“.
Des Weiteren schlägt die Gruppe als erstes konkretes Planungsprojekt ein fahrradfreundliches Entrée in die historische Innenstadt über Tuttlinger Straße und Königstraße vor – als echte Einladung für Radtouristen. Und schließlich sei zu überlegen, ob Rottweil sich zur „E-Bike-Modellstadt“ entwickelt. Topografie, Demografie und Größe der Stadt Rottweil sprechen jedenfalls für solch ein Zukunftsprojekt.