Der Rottweiler Gemeinderat ist sich quer durch alle Fraktionen einig, auf dem Verkehrsübungsplatz hinter dem Stadion-Gelände eine große Skate-Anlage zu installieren.
Entsprechende Bekenntnisse am Mittwochabend machten das deutlich. Einhellig fiel auch das Lob für den Verein Rollbrett Rottweil aus, der über ein Crowdfunding-Modell bereits rund 20.000 Euro gesammelt hat. Trotzdem hängt alles an den Finanzen: Zwar will die Stadt Rottweil 48.000 Euro beisteuern, und der Verein ist zuversichtlich, die gleiche Summe aufzubringen, doch die große Unbekannte ist das LEADER-Programm der EU. Daraus sollen 60 Prozent der Kosten, insgesamt 144.000 Euro kommen.
Ob das klappt, ist fraglich, zumal insgesamt nur etwas mehr als 300.000 Euro im Topf sind und Rottweil sich selbst Konkurrenz macht und gleichzeitig auch noch mit der Sammlung Dursch um Zuschüsse bewirbt.
Der Verein Rollbrett Rottweil hat Großes vor und will eine Art Super-Skatepark, der in Baden-Württemberg wegen seiner Einbeziehung von Rollstuhlfahrern einzigartig sein soll.
Am Mittwochabend herrschte vor allem bei den Freien Wählern Skepsis wegen der Finanzierung. Ein Plan B sei nötig, forderte deren Sprecher Martin Hielscher. Und Jörg Stauss gab zu bedenken, dass die Stadt Rottweil viel Geld in Kinderspielplätze stecke, aber für Jugendliche vergleichsweise wenig biete. Dabei könnte nicht nur ein attraktiver Skate-Park entstehen, sondern auch ein wichtiger Treffpunkt für Jugendliche, argumentierte der Stadtrat, selbst Vater.
Rollbrett-Sprecher Harald Sailer versicherte vor dem Gemeinderat, der Verein werde es an Engagement nicht fehlen lassen und zum Beispielt auch die Pflege der Anlage übernehmen. Auf diese Weise, so erklärte Peter Hauser von der Stadtbau, könnte der jährliche Aufwand für die Unterhaltung der Anlage von 15.000 auf 5000 Euro reduziert werden. Sailer selbst rechnete mit nur geringen Unterhaltungskosten.
Oberbürgermeister Ralf Broß sowie Günter Posselt für die CDU und Arved Sassnik für die SPD versicherten, man stehe hinter dem Projekt und wolle jetzt erst einmal die Entscheidung über das LEADER-Programm abwarten und dann weiter sehen. Sie soll im März fallen.