Als „gut“ schätzt Oberbürgermeister Ralf Broß die Chancen ein, dass Rottweil den Zuschlag für die Landesgartenschau im Jahr 2028 erhält. Das erklärte er im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstag auf Nachfrage.
Die eher zurückhaltende Erwartungshaltung ist nachvollziehbar, denn die Konkurrenz ist groß: Insgesamt sind für die drei Landesgartenschauen 2026, 2028 und 2030 neun Bewerbungen eingegangen, darunter mit Schramberg und Tuttlingen zwei weitere Städte aus der Region. Hinzu kommt Rottenburg aus der weiteren Umgebung. Und: Mit Sulz bewirbt sich zusätzlich eine Stadt für die „kleine Gartenschau“, die jeweils in den ungeraden Jahren stattfindet.
Die Pressekonferenz war der Auftakt für eine Art Werbefeldzug der Stadt Rottweil. Für die nächsten Wochen und Monate seien verschiedene Aktionen und Veranstaltungen geplant, kündigte der OB an. Unter anderem soll demnächst der bekannte Zukunftsforscher Matthias Horx einen Vortrag in Rottweil halten.
Ab sofort steht die 112-seitige Broschüre zur Verfügung, die Grundlage der Bewerbung ist und die Pläne detailliert darstellt. Sie ist auch im Internet unter www.rw2028.de abrufbar. Demnächst sollen zudem Flyer mit einer Kurzfassung an zahlreichen öffentlichen Stellen und in Geschäften ausgelegt werden.
Dass der Rückhalt in der Bevölkerung groß ist – auch das sollte die Pressekonferenz demonstrieren. Vertreter des Bürgerforums Perspektive Rottweil, der Lokalen Agenda, des Jugendhearings sowie des Arbeitskreises Schule und Wirtschaft würdigten das Konzept und sagten ihre Unterstützung zu.
Es gehe bei der Landesgartenschau darum, städtebauliche Defizite zu beheben und eine nachhaltige Entwicklung einzuleiten, sagte der OB. Rottweil will mit dem Motto „Höher, grüner, weiter“ punkten. Konkret sei damit gemeint, „höher bauen, grüner leben, weiter denken“. Man werde dabei nicht die Konkurrenten bewerten, sondern ausschließlich für das eigene Konzept werben.
Insgesamt rechnet die Stadt Rottweil mit 20 Millionen Euro Investitionskosten, davon fünf Millionen Fördermittel aus dem Programm Landesgartenschau, fünf weitere aus weiteren Töpfen und zehn Millionen Euro aus eigenen Mitteln. Das macht eine Förderquote von 50 Prozent.