
Der Andrang hielt sich in Grenzen: Bei der Einwohner-Information zum Verkehrsversuch („Bewohnerinfo Mobilität“) in Rottweil, der von Juli bis September stattfinden soll, kamen gerade mal 150 interessierte Menschen in die Stadthalle – mehr als zu den Quartiergesprächen.
War dort der Schwerpunkt auf der Situation in den Quartieren gelegen, so war diesmal die Gesamtsicht auf den dreimonatigen Verkehrsversuch Gegenstand. Auch jetzt betonten Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf, Fachbereichsleiter Rudolf Mager und Mobilitätsbeauftragter Horst Bisinger, dass Anregungen aus dem Kreis der Bürgerinnen und Bürger in die Planung einfließen werden. In den beiden Quartiergesprächen hätte die Verwaltung Vorschläge aus Sicht der Betroffenen erhalten, „da wären wir in 14 Tagen nicht drauf gekommen, war wir in einer halben Stunde erfahren haben.“
Dem umstrittenen Plan, gegenüber des Culinara ein Parkhaus zu bauen, erteilte Ruf eine erneute Absage: „Für das, was wir vorhaben, brauchen wir dieses Parkhaus nicht.“ Stattdessen wurde ein Grundstück neben dem neuen Spital für zehn Jahre gepachtet und wird zum Parkplatz für 74 Autos ausgebaut.
Der Verkehrsversuch soll am 2. Juli starten und bis Ende September dauern, berichtete Mager. Bewusst sei das auf den Sommer gelegt worden, wo vermehrt Fußgänger und Radfahrer unterwegs seien und auch Touristen die Stadt beleben. Wie bereits berichtet, soll der Friedrichsplatz wieder zur Einbahnstraße in Richtung Kriegsdamm werden. Linienbusse und auch Radfahrer dürfen aber die Straße auch in Gegenrichtung befahren.
Einen Wermutstropfen hatte OB Ruf auf Frage von Harald Sailer für die Radfahrer: Diese dürfen bislang die Flöttlinstorstraße in Gegenrichtung befahren, das gelte aber für die Zeit des Versuches nicht. Grund: Wegen der Einbahnstraßenregelung am Friedrichsplatz werden mehr Autos vorbei an Apfel und Kanne fahren, was für Radfahrer gefährlich werden könne.
Geplant ist auch ein neuer Taktplan für die Stadtbusse, berichtete Bisinger. Das sei aber nicht so einfach, erklärte er – er rechnet damit, dass das bis Spätsommer geschafft werden kann.
Für Radfahrer soll am unteren Ende der Marxstraße sowohl eine Auf- wie auch eine Abwärtsspur gebaut werden, damit die Radler auch die Radfahr-Körnerstraße erreichen können. Für Autos gibt es dort dann nur eine Spur.
In der rege angenommenen Fragestunde kam auch der starke Verkehr auf den unteren Haupt- und der Balinger Straße zur Sprache. So schilderte Anlieger Werner Zink seine Beobachtung, dass jedes dritte dort durchfahrende Auto ein BL-Kennzeichen (für Zollernalbkreis) habe. „Die fahren hier vorbei uns an der Saline wieder raus“, vermutet er.
Bettina Auch beispielsweise beanstandete, dass die Ampel an der Kreuzung König-/Stadtgrabenstraße für Fußgänger eine so lange Rotphase habe. Das liege daran, dass viele Autofahrer trotz Verbots von der Bahnhofstraße geradeaus in die Stadtgrabenstraße fahren, da solle man die Fußgänger nicht gefährden. OB Ruf überlegte dann aber laut, ob es wirklich sein müsste, dass Fußgänger gegenüber falsch fahrenden Autos zurüchstehen müssten.

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