ROTTWEIL – „Der Digitalisierungsgrad ist erhoben, die ersten Betriebe sind digital präsenter als zum Jahresstart und weitere Maßnahmen werden folgen.“ Dieses gemeinsame Fazit ziehen in Rottweil das Innenstadtmanagement, die Stadtverwaltung, der Gewerbe- und Handelsverein und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg. Zum Auftakt der gemeinsamen Arbeitsgruppe Innenstadt liegen jetzt die Ergebnisse eines Online-Präsenz-Checks vor.
„Unser gemeinsames Ziel bleibt, dass die Betriebe und Akteure in der Innenstadt im Internet präsenter sind“, so die Zielsetzung von Ines Gaehn, Abteilungsleiterin Wirtschaftsförderung, Tourismus und Stadtmarketing. Aus diesem Grund hat das Innenstadtmanagement den Online-Präsenzcheck durchgeführt und es wurden drei wesentlichen Handlungsfeldern in Rottweil identifiziert: Nur 66 Prozent der Google-Einträge werden gepflegt, bei vielen fehlen wichtige rechtliche Hinweise und auch im Bereich der sozialen Medien ist noch Luft nach oben. 67 Prozent der untersuchten Betriebe haben keinen Instagram-Kanal und 24 Prozent sind auf Facebook inaktiv.
„Bisher stellten wir allgemeine Hilfestellungen bereit, beispielsweise durch einen Social-Media-Guide und eine entsprechende Online-Schulung“, so Innenstadtmanagerin Tamara Retzlaff „Durch die Ergebnisse des Online-Präsenz-Checks ist es nun möglich, die Innenstadtbetriebe zielgerichtet und individuell anzusprechen und auf ihre Potenziale hinzuweisen.“ In den kommenden Wochen werden diese jetzt nach und nach abgearbeitet. Zusätzlich sollen Ende Mai bereits die nächsten Schritte angegangen werden. Dazu gehört beispielsweise die Umsetzung eines „Online-Führerscheins“, der den Händlern, Gastronomen und Dienstleistern in den Bereichen Webseiten-Optimierung,
Online-Marketing, Social Media und Google ein breites Wissen vermittelt. „Die Unternehmen müssen sich branchenunabhängig der Herausforderung der Digitalisierung stellen. Durch die Angebote versuchen wir, die Hemmschwelle so niedrig wie möglich zu gestalten. Ziel des Online-Führerscheins ist es, dass alle Teilnehmer mit geballtem Know-how und inhaltlich starken Onlineauftritten aus den Schulungen heraus gehen und auch in Zukunft bestehen können,“ so Tamara Retzlaff. Damit das gelingt, werden für den Online-Führerschein spezielle Experten aus den jeweiligen Bereichen als Referenten hinzugezogen.
„Die ersten Projektfortschritte bestätigen, dass wir mit der Kooperation von Stadt und Gewerbe auf dem richtigen Weg sind“, so Björn Engelhardt, zweiter Vorsitzender des GHV Rottweil. „Wir schaffen konkreten Mehrwert: für die Mitglieder des GHV, Nicht-Mitglieder, die Bürger und die Gäste vor Ort“. Und Philipp Hilsenbek, Geschäftsbereichsleiter Standortpolitik bei der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg fügt hinzu: „Maßnahmen, wie der Online-Präsenz-Check sind wichtige Puzzlestücke für unsere Standortentwicklung. Das Beispiel in Rottweil ist wie eine Blaupause für andere Kommunen, wie sie die Digitalisierung beherzt angehen können, Unternehmen einbinden und das vorhandene Kaufkraftpotenzial bestmöglich in der Region halten können.“
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