Ein Traditionsbetrieb hört nach 93 Jahren auf: Cornelia Mosbacher schließt die „Messerschmiede Paul Bacher“ in der Sprengergasse 1 zum Jahresende.
Gegründet hat Messerschmied Paul Bacher 1929 das Geschäft am Friedrichsplatz. Er betrieb damals eine Werkstatt mit Laden und wollte erst mal sehen, ob es auch wirklich Bedarf gab. Erst nach fünf Jahren bezog er das Geschäft in der Sprengergasse, zunächst im Eckhaus zur Hohlengrabengasse – mit Laden und Werkstatt.
1960 übernahm Tochter Anna Mosbacher das Geschäft. Es florierte, die Räume wurden zu eng, und so wurde 1965 auf dem Garten neben dem bisherigen Laden ein neues Haus gebaut, das sich bestens in die Umgebung einfügt. Hier waren dann auch Wohnungen und Werkstatt. 1979 entstand dann die jetzige Bebauung mit dem Laden im Erdgeschoss von zwei Häusern.
Die jetzige Inhaberin Cornelia Mosbacher arbeitete seit 1985 im Betrieb ihrer Eltern und übernahm nach deren Tod 1997 das Zepter – die dritte Generation. Nun, mit 62 Jahren, beendet sie die Geschichte des Geschäfts. „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist“, scherzt sie. Die Feldenkrais-Kurse, die sie seit vielen Jahren gibt, wird sie aber fortsetzen.
Messer, Scheren, Jagdwaffen und Besteck, das war das klassische Sortiment über Jahre und Jahrzehnte. Das Sortiment wurde im Lauf der Jahre erweitert um Haushaltswaren, dafür spielen Jagdwaffen seit Langem keine Rolle mehr.
Jetzt muss aber alles raus – ab Donnerstag, 22. September, ist Räumungsverkauf. Am Dienstag und Mittwoch davor ist der Laden geschlossen, der Räumungsverkauf will vorbereitet werden.