ROTTWEIL – Die Corona-Pandemie hatte in diesem Jahr auch gravierende Auswirkungen auf die Entlassung der Abschlussschüler an der Realschule Rottweil: Aufgrund der Vorgaben konnte die zunächst geplante gemeinsame Verabschiedung der Realschüler, gemeinsam mit den Abschlussschülern, die in diesem Jahr erstmals den Hauptschulabschluss an der Realschule erworben hatten, nicht stattfinden.
Anstatt wie eigentlich geplant, dicht gedrängt Schulter an Schulter in der Stadthalle die große Entlassfeier zu erleben, wurden die Zeugnisübergaben an zwei aufeinanderfolgenden Abenden innerhalb der einzelnen Klassenverbände durchgeführt.
Zunächst bekamen am Montag 27. Juli die dreizehn Abschlusschüler der 9G ihre Zeugnisse im Musiksaal der Realschule überreicht. Mit dem vorgeschriebenen Abstand und einer begrenzten Teilnehmerzahl konnte Realschulrektor Andreas Kienzler erstmals feststellen, dass „alle ihre Hauptschulabschlussprüfung bestanden haben“. Klassenlehrerin Gaby Knoblauch überreichte nach einer kleinen Laudatio die Zeugnismappen.
Am Dienstagabend war dann der große Abend für die Zehnklässler: Im Festsaal der Gymnasien herrschte eine eigentümliche, erfreulicherweise jedoch trotzdem feierliche, Stimmung: Auf der Bühne präsentierten sich, jeweils um eine halbe Stunde versetzt, die insgesamt 115 Schüler der vier Abschlussklassen, die ihre mittlere Reife erworben haben. Selbstverständlich wurden dabei die Hygienebestimmungen eingehalten – zwischen den einzelnen Schülern wurde durch eine feste Zuweisung der Plätze der Mindestabstand eingehalten.
Skuril der Blick von der Bühne in den Festsaal: Pro Schüler durften maximal zwei Erwachsene eingeladen werden, die dann zumeist nebeneinander Plätze belegten. Zwischen den einzelnen Besucher waren dann jeweils drei Plätze freizuhalten und zur nächsten besetzten Reihe wurde eine freigelassen.

Damit dies bei den Wechseln zwischen den einzelnen Klassen reibungslos ablaufen konnte, waren gleich mehrere Lehrkräfte im Einsatz. Diese hatten einerseits im Vorfeld jede zweite Reihe abgesperrt und sorgten nach den einzelnen „Blöcken“ für Desinfektion, Lüftung und wiesen den ankommenden Eltern die Plätze zu.
In den vier kurzen Entlassreden verglich der Schulleiter die Schulzeit einmal mit dem „packen eines Koffers für die Reise durch das Leben“. In den anderen Ansprachen ging es um die in der Schule bislang verbrachte Zeit (Dank Corona „nur“ rund 8524 Stunden) beziehungsweise um „die Schule als kleinem Teil des großen Universums“.
Allen Entlasschülern konnte er bestätigen, dass das „was ihr in dieser besonderen Zeit gezeigt habt, sehr beachtlich und anerkennenswert ist: Wochen, in denen ihr euch im Homeoffice auf die anstehenden Prüfungen vorbereiten musstet. Neben den fachlichen waren dabei insbesondere auch die sozialen und personalen Kompetenzen unabdingbar für das Vorankommen. Schlagworte wie Einsatzbereitschaft, Zuverlässigkeit, Fleiß, und Ordentlichkeit haben auch in der weiteren Ausbildung mindestens den gleichen Stellenwert wie an unserer Schule.“ Dass in jeder Krise auch eine Chance steckt belegte er ebenfalls: „Durch Corona habt ihr als Schüler, ebenso wie wir als Schule, gelernt besser als zuvor mit neuen Techniken wie Online-Unterricht und Videokonferenzen umzugehen. Dies sind Kompetenzen, die sicher auf eurem weiteren Lebensweg gefragt sein werden.“
