ROTTWEIL – Luftig leicht wie Schlagsahne und mit einer guten Dosis Süße begeistert das Pasadena Roof Orchestra die voll besetzte Stallhalle am Donnerstagabend. Das Revival nach ihrem ersten Auftritt beim Jazzfest 1998 zeigt: Swing reißt mit, auch noch fast hundert Jahre nach seiner Entstehung.
Rasant steigt die elfköpfige Herrenriege um Sänger und Conferencier Duncan Galloway in ihre rund zweistündiges musikalisches Programm ein, reiht Hits an Evergreens, meist aus den dreißiger und vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts: The Tiger Rap und Puttin‘ on the Ritz sind genauso dabei wie Home In Pasadena, Louis Armstrongs The great Satchmo, der Double Jack Song von Duke Ellington oder Business in F des Swingbegründers Flechter Henderson.
Mit viel Augenzwinkern und britischem Humor nimmt Galloway – im Smoking mit weißer Fliege und schwarzglänzenden Lackledersschuhen – das Publikum mit auf eine beschwingte Reise in die Vergangenheit der amerikanischen Tanzsäle, würzt die schwungvollen Arrangements mit charmanten Witzen und Geplänkeln mit den allesamt exzellenten Musikern. Die bekommen im Übrigen die Gelegenheit, ihre Qualitäten als Musiker nicht nur in der Band, sondern in eigenen Solopassagen zu zeigen. Die schmissige Pickingeinlage auf dem Banjo etwa reißt zu Begeisterungsstürmen hin genauso wie der romantische Filmhit Just a Gigolo und das in nichts nachstehende A Nightingale Sang In Barkely Square.
Auch nach exakt einem halben Jahrhundert Bühnenpräsenz ist das Pasadena Roof Orchestra weit davon entfernt in die Jahre gekommen zu sein. Schön, dass es gelungen ist, das Ensemble auf ihrer Geburtstagstournee nach Rottweil zu holen. Hoffentlich nicht zum letzten Mal.