„Liebe Leut‘, das geht so nicht!“ Das haben schon sieben Vereine aus Göllsdorf in einem gemeinsamen Schreiben an die Stadtverwaltung und die Stadträte erklärt. Hintergrund ist der umstrittene Plan der Verwaltung, Kosten zu sparen, indem die Dienstzeiten in den Teilort-Rathäusern der Stadt ausgedünnt werden. Nun melden sich auch Vertreter dreier Vereine aus Neufra zu Wort.
Das Schreiben ist an Oberbürgermeister Ralf Broß und Bürgermeister Dr. Christian Ruf gerichtet. Wir bringen es im Folgenden im Wortlaut:
Ortschaftsverwaltung Neufra – Reduktion der Stellen in den Ortschaftsverwaltungen der Teilorte
Stellungnahme Neufraer Vereine
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Broß, sehr geehrter Herr Bürgermeister Dr. Ruf, sehr geehrte Damen und Herren,
Ihre angekündigte Stellenstreichung innerhalb der Ortschaftsverwaltung Neufra bereitet uns als Vereinsvorständen und Bürgern Neufras allergrößte Sorgen. Die Kürzung von bisher 16 Präsenzstunden auf die zukünftig vorgesehenen 3,5 Präsenzstunden kommt quasi einer Schließung des örtlichen Rathauses und seiner Funktionen gleich. Die Ortschaftsverwaltung ist das wesentliche Rückgrat unserer dörflichen Gemeinschaft und ein maßgebliches Bindeglied unserer Vereinsgemeinschaft. Wir möchten zu diesem Sachverhalt wie folgt Stellung nehmen:
Die Ortschaftsverwaltung übernimmt die Koordination und Terminabstimmung der Vereinsaktivitäten im Rahmen von KulturAktiv Neufra.
Hier einige Beispiele, der über das Jahr verteilten Veranstaltungen:
- Neujahrsempfang
- Funkenfeuer
- Dorfputzete
- Dorffest
- Kindererlebnissommer
- Volkstrauertag
- Adventszauber
Welche Auswirkung die Reduzierung der Ressourcen in der Ortschaftsverwaltung Neufra um mehr als 75% für den Kern unseres Dorflebens haben wird, können sie sich sicherlich selbst ausrechnen. Die angedachten Online-Dienstleistungen werden diese Lücke nicht schließen können.
Als Verantwortliche bemühen wir uns ehrenamtlich, das Vereinsleben aufrecht zu erhalten. Hierbei stellt die Ortschaftsverwaltung einen wichtigen Pfeiler dar. Ihre vorgesehenen Maßnahmen konterkarieren unsere Bemühungen, ein attraktives Vereinsleben mit einer Vielzahl von Angeboten und Veranstaltungen dauerhaft sicherzustellen.
Wie Sie alle wissen, herrscht in den Teilorten ein latentes Gefühl der Benachteiligung gegenüber der Kernstadt. Berechtigt oder nicht, aber mit dieser Maßnahme befeuern sie dies und schaffen Fakten. Wir befürchten, dass nicht nur dorfintern, sondern auch in seiner Beziehung zur Kernstadt, das Gemeinleben Schaden nehmen wird.
Deswegen appellieren wir an Sie alle, die vorgesehenen Maßnahmen nochmals grundlegend zu überdenken. Einer ausgewogenen und den Erfordernissen im Dorf angepassten Einsparung, widersprächen wir nicht.
In der Hoffnung, Ihnen mögliche Folgen Ihrer geplanten Maßnahmen aufzeigen zu können, verbleiben wir mit freundlichen Grüßen
Als Mitglieder von KulturAktiv Neufra
Für den Musikverein Neufra Alexander Mezger / Rainer Christ
Für den Turnverein Neufra Andreas Kopf / Peter Roscic
Für die Burgnarrenzunft Neufra Mohammed Agusi / Benedikt Digeser