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„Stadt Rottweil feiert 1250 Jahre Ersterwähnung“, Veröffentlicht: Donnerstag, 5. November 2020, 15.15 Uhr

Stadt Rottweil feiert 1250 Jahre Ersterwähnung

Im Jahr 771 wurde die Stadt „Rotuvilla“ erstmals in einer Urkunde, die im Kloster St. Gallen liegt, erwähnt. Dieses Ereignis soll im kommenden Jahr gefeiert werden – 1250 Jahre Ersterwähnung von Rottweil. Der KSV-Ausschuss des Gemeinderats hat hierfür 40.000 Euro bewilligt.

Mitte des 8. Jahrhunderts, so berichtete Kulturamtsleiter Marco Schaffert dem Ausschuss, wurde hier ein fränkischer Königshof etabliert. In der Lebensbeschreibung des Heiligen Gallus (550 – 646) taucht in Bezug auf diesen der Name „Rotuvilla“ erstmals auf.

Das soll nun gefeiert werden – „ein großes Gewicht in Rottweils langer Geschichte“, wie Schaffert in seiner Vorlage schreibt. Mit seinen Vorschlägen haben sich er und seine Mitarbeiterinnen bereits auf die schwierige Lage eingestellt – „dieses Jubiläum sollte an Rottweil aber nicht spurlos vorübergehen, sondern daran (in Maßen) erinnert werden und gefeiert werden“, schreibt Schaffert.

Vorgesehen hat er dazu eine Ausstellung, dessen Konzeption der Geschichts- und Altertumsverein (GAV) erarbeiten soll, in Anlehnung an das Buch „Schlaglichter der Rottweiler Geschichte“, das vom Stadtarchiv herausgegeben und im Herbst 2021 erscheinen wird. Die Ausstellung soll dann im Herbst und Winter 2021 im Dominikanermuseum und im alten Rathaus gezeigt werden. Bei dessen Eröffnung soll ein Festvortrag gehalten werden, „möglichst mit einem Vertreter der Stiftsbibliothek St. Gallen“. Ein wissenschaftliches Kolloquium über den Königshof soll stattfinden, und eine Vortragsreihe mit Referenten des GAV und Externen soll veranstaltet werden. Für das alles sind 30.000 Euro veranschlagt. Zusätzliche 10.000 sind noch für begleitende Maßnahmen wie Entwicklung eines Logos, Fahnen, Transparente sowie Internetdokumentation und Begleitung der Veranstaltungen eingestellt.

Die Beratung erfolgte schon vor dem Haushalt, weil die Beteiligten eine recht lange Vorlaufzeit benötigen.

„Wir haben uns auf das Wesentliche beschränkt“, führte Oberbürgermeister Ralf Broß aus. „Ein runder Geburtstag, das sollten wir feiern“, meinte Frank Sucker (Grüne). Auch Arwed Sassnick und Dr. Jürgen Mehl (beide SPD/FfR) sprachen sich deutlich für diese Ausgaben aus – „das Minimum, um einiges auf die Beine zu stellen“, verkündete Mehl. Dr. Peter Schellenberg (FWV) bat darum, mehr für die Bevölkerung zu machen und weniger Elitäres. Monika Hugger (CDU) befürwortete die Ausstellung, tat sich mit Symposium und Vortragsreihe aber schwer. Ihr Fraktionskollege Rasmus Reinhardt (nach eigener Aussage „kein geschichtsloser Geselle“) fand das Risiko zu groß, dass die aufwendig vorbereiteten Veranstaltungen wegen Corona nicht stattfinden können. Er enthielt sich dann auch der Stimme, Hans-Peter Alf und Ralf Banholzer (beide CDU) stimmten dagegen. (s. Kommentar)

 

 

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