ROTTWEIL – Der neue Stadtschreiber Valentin Moritz lädt alle Jugendlichen ab 14 Jahren zu einer Schreibwerkstatt ein. Von Oktober bis Dezember werden die Teilnehmer im bischöflichen Konvikt dazu angeregt, sich literarisch mit ihren Träumen zu beschäftigen.
Im Rahmen des Stadtschreiberstipendiums ist die „Offene Jugendschreibwerkstatt der Volksbank“ bereits zur Tradition geworden. Auch der aktuelle Amtsinhaber Valentin Moritz freut sich schon darauf und hat sich ein „traumhaftes“ Thema ausgesucht. „Der Traum als Abgrund. Als Ort, an dem wir unseren Ängsten begegnen. Oder als Ort der Freude. Als Spielwiese. Als Irrgarten. Als Wunschbild. Ein virtueller Raum, in dem wir fantastische Dinge tun können – auch all das, was die Wirklichkeit nicht zulässt.
In unseren Träumen erleben wir die abgefahrensten Dinge und machen schöne, oft schreckliche, fast immer seltsame, im besten Fall sehr komische Erfahrungen. Hinterher erinnern wir uns kaum. Für uns Schreibende können Träume Inspiration sein, um Geschichten, Charaktere, Songs oder Gedichte zu entwickeln, denn unser im Traum aktives Unterbewusstsein kann, wenn es will, verdammt kreativ sein. Warum sich das nicht zunutze machen?“ schreibt Moritz dazu.
Er will sich mit den Jugendlichen in das Spannungsverhältnis zwischen Traum und Wirklichkeit begeben – und herausfinden, wie und ob sich in der Auseinandersetzung mit den eigenen Träumen spannende Texte entwickeln lassen. „Wir wollen träumende Held*innen erfinden. Geschichten aus den eindrücklichsten Traumbildern entwickeln, aber auch technische Fragen klären: Wie (be)schreibe ich den Traum einer Protagonistin oder eines Protagonisten adäquat in meinem Text? Und kritisch hinterfragen: Welchen Sinn macht es in der Welt von heute überhaupt noch, sich mit irgendwelchen skurrilen Träumen auseinanderzusetzen? Haben wir nicht ganz andere Probleme?!“
Die Schreibwerkstatt ist dabei offen für alle Stile und Genres, ein klarer Schwerpunkt liegt jedoch auf erzählenden literarischen Formen. Außerdem lässt der Begriff „Traum“ auch viele andere Zugänge offen, etwa ein Traum im Sinne einer Utopie: Auch darüber, etwa über eine Figur mit einem starken Traum von der (eigenen) Zukunft, darf geschrieben werden. Die in der Schreibwerkstatt entstandenen Texte werden bei der Verabschiedung des Stadtschreibers am 15. Dezember vorgestellt.
INFO: Um die Abstandsregeln einhalten zu können, ist die Teilnehmerzahl auf maximal zehn Jugendliche beschränkt. Eine Anmeldung ist zwingend erforderlich: Bischöfliches Konvikt (Tel. 0741/ 5327-0, [email protected]). Das erste Treffen findet am Mittwoch, 07. Oktober um 19 Uhr im Bischöflichen Konvikt (Johannsergasse 1, Rottweil) statt. Weitere Termine werden dann gemeinsam festgelegt.