Ein klares Bekenntnis der Mehrheit zur Revitalisierung des Neckars und damit des Abbaus des Wasserkraftwerks bei der ENRW gab es bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch.
Rottweil am Neckar – dies sei ein Thema im Bewerbungsprozess zur Landesgartenschau gewesen, erinnerte Fachbereichsleiter Rudolf Mager die Räte. Zu dem Thema habe es einen ausführlichen Abwägungsprozess gegeben – zum einen die Gewässer-Ökologie, zum anderen die Erzeugung regenerativer Energie. Er erinnerte daran, dass bei 900 Metern Aufstau gerade 0,11 Megawatt (MW) Strom erzeugt würden. Bei Windenergieanlagen sei von fünf bis sieben MW die Rede. „Der Neckar ähnelt stellenweise einer Kloake“, machte OB Ralf Broß deutlich.
Die Wehranlage bleibe erhalten, allerdings werde der Neckar dort nicht mehr gestaut. Dort solle vielmehr ein Übergang über den Fluss geschaffen werden, sagte Mager. Mit der Absenkung werde auch der Weg nach Göllsdorf sicherer.
Positive Reaktionen
„Das bietet einen Mehrwert fürs Auge, für die Bürger, für die Natur“, assistierte ihm Arved Sassnick (SPD+FfR). Eine ökologische Aufwertung im Sinne der EU-Wasserrichtlinie begrüßte Monika Hugger (CDU. Sie setzte die Erzeugung elektrischer Energie in Relation: 120 Haushalte könnten rechnerisch vom Wasserkraftwerk versorgt werden, bei Fotovoltaik-Anlagen 3000 bis 5000.
„Sie haben alle Argumente ausgeführt, es gibt kein Zurück mehr“, merkte Peter Schellenberg (FWV) an. Und Rainer Hils (SPD+FfR) sprach von einer „Jahrhundert-Chance für den Neckar und für Rottweil“. Daniel Karrais (FDP) berichtete, die Förderung für kleine Wasserkraftwerke werde seit Jahren gekürzt, wegen der negativen Auswirkungen auf die Umwekt. Nur Frank Sucker (Grüne) meinte, da sei ein klarer Zielkonflikt, in dem es kein Richtig oder Falsch gebe, „eine Abwägung fällt nicht leicht, die Anlage hat Symbolkraft.“ Eine Abstimmung gab es zu diesem Thema nicht.

Am kommenden Freitag wird das Preisgericht tagen und die besten Entwürfe für die Gestaltung auswählen.