Die Stadt Rottweil steht besser da, als bei der Aufstellung des Haushalts angenommen – aber so richtig gesund sind die Finanzen noch nicht. Dies ergab sich aus dem Nachtragshaushalt, den der Gemeinderat jetzt verabschiedet hat.
Stadtkämmerer Herbert Walter stellte den Entwurf vor. Ein „kleines Licht“ erscheine da, fand er. Immerhin sinkt der Zuschussbedarf des Ergebnishaushalts um knapp drei Millionen Euro. So müssen nur noch 3,7 statt wie im Haushalt angenommen 6,7 Millionen finanziert werden . Und das liegt vor allem an den eingenommenen Steuern, insbesondere der Gewerbesteuer. Die steigt laut aktueller Schätzung von 12,5 auf 15,5 Millionen Euro und ist somit wieder der größte Einnahmeposten des Haushalts ist. Der Anteil an der Einkommensteuer liegt jetzt knapp unter 15 Millionen. Damit hat die Gewerbesteuer aber noch nicht das Aufkommen des Vor-Corona-Jahres 2018 erreicht, damals waren es 17,4 Millionen. Grund für die Mehreinnahmen ist laut Walter die Zunahme der Gewerbesteuerzahler.
Weniger Vergnügungssteuer
Dafür ging eine halbe Million Euro weniger Vergnügungssteuer ein. Die Zuweisungen sind um fast 900.000 Euro gestiegen. Ebenfalls gestiegen sind die Aufwendungen, nämlich um eine halbe Million Euro, was das Ergebnis verschlechtert.
Kreditaufnahme droht
„Eine gute Entwicklung der Finanzen“, resümierte Walter, „aber kein Grund zur Zufriedenheit.“ Denn auch in den folgenden Jahren, so schätzt der Kämmerer, werden nicht alle geplanten Ausgaben erwirtschaftet, so dass weiter Kredite aufgenommen werden müssen.