Samstag, 9. Dezember 2023
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Rottweil

Stippvisite im Rathaus

OB Dr. Ruf im Gespräch mit Landesverkehrsminister Hermann / Gäubahn, Regio-Bus und Reaktivierung der Bahnlinie nach Balingen sind Thema

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Rottweils Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf hat sich am Mittwoch, 18. Oktober, mit Winfried Hermann, Landesverkehrsminister von Baden-Württemberg, im Alten Rathaus über verschiedene verkehrsinfrastrukturelle Themen ausgetauscht. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die Sorge um die Zukunft der Gäubahn. Darüber berichtet die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung.

(Rottweil). „Die Pläne der Bahn, die Gäubahn über Jahre hinweg vom Stuttgarter Hauptbahnhof abzukoppeln, haben in unserer Region zu Recht für Empörung gesorgt. Es ist das falsche verkehrspolitische Signal in einer Zeit, in der wir im Sinne der Verkehrswende eigentlich vermehrt Menschen auf die Schiene bringen wollen“, so Rottweils Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf. Er begrüßte vor diesem Hintergrund ausdrücklich die derzeit laufenden Untersuchungen, ob übergangsweise eine Verlängerung der S-Bahn bis Rottweil möglich ist. „Diese Variante ist für uns keine Ideallösung. Sie hätte aber trotz der Einschränkungen im Fahrtkomfort wenigstens den Vorteil, dass immerhin eine direkte Anbindung an den Hauptbahnhof erhalten werden kann. Ich bitte alle Verantwortlichen darum, dies ernsthaft und konstruktiv zu prüfen“, so Dr. Ruf auch in Richtung Landesverkehrsministerium.

Verkehrsminister Winfried Hermann erklärte gegenüber Ruf, er “teile den Ärger der Gäubahnanrainer, dass diese Strecke über mehrere Jahre abgehängt wird. Das Verkehrsministerium und ich persönlich haben auf diesen Missstand immer wieder hingewiesen und nach Lösungen gesucht. Die Planungsfehler der DB können wir nicht ungeschehen machen.” Die Stadt Stuttgart als Eigentümerin der Bahnfläche sei nicht bereit, übergangsweise die Gäubahn oberirdisch zum neuen Tiefbahnhof fahren zu lassen. “Deshalb arbeiten wir an anderen Übergangslösungen, die die Gäubahnregion an Stuttgart 21 anbinden, durch geeignete Umstiegsmöglichkeiten in Stuttgart-Vaihingen und in einem neuen Haltepunkt Nordhalt (beim Nordbahnhof). Eine Verbindung der S-Bahn wird derzeit noch geprüft.”

Das Gespräch im Rottweiler Rathaus drehte sich darüber hinaus um die Regiobus-Linie Rottweil-Balingen sowie die Untersuchung einer möglichen Reaktivierung der Bahnlinie über Schömberg in den Zollernalbkreis. Beide Seiten waren sich einig, dass der Ausbau der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur im ländlichen Raum weiter vorangetrieben werden muss. Ebenfalls auf der Agenda stand die Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO), die das Bundeskabinett vergangene Woche auf den Weg gebracht hat.

Hier gab Ruf dem Landesverkehrsminister mit auf den Weg, dass sich die Städte und Gemeinden eine noch größere Flexibilität bei der Ausweisung von Tempozonen wünschen. „Wir Kommunen haben die Ortskenntnis und können so die beste Lösung zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger treffen. Bislang geben uns Bundesgesetze starre Lösungen vor, die vor Ort nur schwer zu vermitteln sind.“ Minister Hermann bestätigte diese Einschätzung von OB Ruf, dass die Kommunen am besten wissen, wo Tempobeschränkungen nötig sind.

Pressemitteilung (pm)
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3 Kommentare
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Stefan Weidle
1 Monat her

In Sachen Gäubahn definitiv der falsche, weil vollständig nutzwertfreie Ansprechpartner. Wozu waren Herr Minister eigentlich hier, in der landräumlichen Diaspora, um über die „Mobilität der Zukunft“ zu sprechen? Aber trotzdem meinen Respekt, es braucht schon Chuzpe, mit Leuten, die von der „Verkehrswende“ für die nächsten Jahrzehnte erst einmal abgehängt sind und das danach auch noch bleiben (da hilft nämlich der Tunnel alles nix), nen Schwafelabend über „Mobilität“ abzuhalten, touché!

Johannes Kraut
1 Monat her

…”Hier gab Ruf dem Landesverkehrsminister mit auf den Weg, dass sich die Städte und Gemeinden eine noch größere Flexibilität bei der Ausweisung von Tempozonen wünschen”…
Noch mehr Flexibilität ? 20er, 30er, 40er, 50er Schilder in wilder Abfolge bei der Fahrt durch Rottweil, Verkehrsversuche mit diversen Varianten. An was hatte denn der OB mit seinem Abnick-Gremium noch zusätzlich gedacht ?

Stefan Schneider
Antwort auf  Johannes Kraut
1 Monat her

Da ist bei der Kreativität der Herren bezüglich Schilderwald bestimmt noch Luft nach oben, und das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht.