ROTTWEIL – Bei der Arbeitskreisreise der FDP/DVP Landtagsfraktion im Kreis Rottweil stand unter anderem das Studienzentrum Rottweil, das zur Hochschule Furtwangen gehört, auf dem Plan. Landtagsabgeordneter Stephen Brauer, der Mitglied im Ausschuss für Wissenschaft, Forschung und Kunst ist, bekam einen ausführlichen Rundgang durch die Räumlichkeiten des Studienzentrums Rottweil mit Computerbildschirmen, technischen Geräten, allerlei Kabeln und arbeitenden Studenten.
Nach einer beeindruckenden Präsentation der Arbeit der vergangenen vier Jahre war Brauer klar, dass hier in Rottweil etwas ganz Besonderes geschaffen wurde und Prof. Dr. Volker Bucher, Studiendekan an der Hochschule Furtwangen, der den Landtagsabgeordneten durch die Räumlichkeiten führte, für seine Arbeit brennt.
Die spannenden und interessanten Projekte wie zum Beispiel der selbstfahrende Roboter, das Forschungsschiff am Bodensee oder die aufwendigen Sanierungen im Bereich Holzbau begeistern Schüler, Studenten und Lehrer, so Volker Bucher. Nicht nur die Schulen, auch die umliegenden Industrieunternehmen loben das Angebot und freuen sich über die gute Zusammenarbeit mit dem Studienzentrum.
Die drei Standorte der Hochschule Furtwangen hielten junge Leute in der Region, was für den ländlichen Raum von hohem Wert sei, erläutert Prof. Dr. Bucher. Für ihn sei die Arbeit hier in Rottweil sehr wichtig, nur benötige er dringend Unterstützung, denn für ihn alleine sei das Arbeitspensum eigentlich kaum mehr zu schaffen. Die Hochschule sei sehr stark von Spenden und Unterstützern abhängig und die Drittmittelakquise sei sehr aufwendig und zeitintensiv. Bisher habe er so über 2 Mio. Euro für das Studienzentrum gesammelt. „Wird es statistisch angezeigt ob Schüler und Studenten, die hier ihren Abschluss ablegen, in der Region bleiben,“ fragte Brauer nach. „Dies wäre ein gutes Argument, um bei Landräten und Gemeinderäten nach Zuschüssen zu fragen,“ so der FDP-Politiker.
Nach der Besichtigung des Studienzentrums ging die Führung in den Experimentierwelten weiter. „Das Angebot ist beeindruckend und kann junge Menschen ganz bestimmt für Technik und Handwerk begeistern,“ so Brauer. Das Schöne sei, so Bucher, dass nicht nur Studenten, Berufsschulklassen und Schulklassen dieses Angebot wahrnehmen würden. Tagtäglich kämen viele Touristen, die die Stationen durchlaufen und dabei immer wieder ins Staunen versetzt würden. „Auch für dieses Projekt benötigen wir dringend Sponsoren,“ so Prof. Dr. Bucher. Derzeit sei die Akquise sehr schwer, denn die Unternehmen kämpfen mit den Folgen der Corona-Pandemie. „Für viele geht es vielmehr um die Existenz ihres Unternehmens,“ verdeutlichte der Studiendekan. Der „Campus Schule-Wirtschaft“ nehme langsam konkrete Formen an und auf dem Berner Feld sollen mit einer „Halle der Phänomene“ eine Werkstatt und weitere Labore entstehen. Junge Menschen sollen so für naturwissenschaftliche Themen und Phänomene begeistert werden.
„Eine gemeinnützige Genossenschaft wurde im Juli gegründet,“ so Prof. Dr. Bucher, und Zusagen der Industrieunternehmen, dieses Vorhaben zu unterstützen, lägen vor.
Die Hochschule Furtwangen mit dem Studienzentrum Rottweil seien ein Gewinn für Stadt und Kreis. Zudem würden dadurch gute Kontakte zu zahlreichen Unternehmen entstehen, wodurch langfristige Verankerungen im Kreis Rottweil geschaffen würden. Dies seien gute Voraussetzungen für den Wirtschaftsstand im Landkreis Rottweil, ist Prof. Dr. Bucher überzeugt.
Der FDP-Politiker zeigte sich am Ende des Besuches beeindruckt vom Engagement rund um das Studienzentrum, die Experimentierwelt und den Campus plus. „Die Verstetigung der Mittel und der akademische Umbau müssen vorangetrieben werden,“ so schließt der FDP-Politiker seinen Besuch im Studienzentrum ab und nimmt dies mit in die nächsten Besprechungen in Stuttgart.